57 erklärte der Gemeinde, nur dann die Zustimmung zur freien Verfügung bei über das Grundstück erteilen zu können, wenn sie sich verpflichte, einem eventuellen Neubau ein ähnlich günstig gelegenes Grundstück unentgeltlich und lastenfrei für den Schulneubau zu widmen!). Auf diesen Einspruch hin unterblieb die Veräußerung des Grundstückes. Es wurde zu Sportzwecken verpachtet. Nach der Einverleibung Oesterreichs in das Deutsche Reich wurden wiederum Schritte zu einem Neubau unternommen. Am 29. April 1938 richtete der Landesschulrat eine diesbezügliche Anfrage an den Ober¬ bürgermeister von Steyr, der in einem Antwortschreiben vom 2. Juni 1938 erklärte, daß die Stadtgemeinde Steyr die Widmung des Grund¬ stückes bei der Werndl=Villa zu einem Schulneubau aufrecht halte'). Ueber Aufforderung durch den Magistrat arbeitete die Direktion der Ober¬ schule eine Aufstellung über die erforderlichen Räume eines repräsen¬ tablen, modernen Oberschulgebäudes aus'). Aber auch dieses Mal stellte sich der Realisierung des Neubaues ein Hindernis entgegen. Die Bannführung der Hitler=Jugend beanspruchte diesen Platz für den Bau eines HJ.=Heimes. Die Schule mußte zurück¬ treten') und die Gemeinde wurde aufgefordert, einen neuen Bauplatz in Vorschlag zu bringen'). Als neuer Bauplatz für die Oberschule wurden nun die Posthof¬ gründe ausersehen, die sich für einen Monumentalbau ganz besonders eignen'). Am 15. Jänner 1940 schrieb die Stadtgemeinde Steyr einen Wettbewerb für einen Monumentalbau der Oberschule in Steyr nebst den entsprechenden Sportanlagen aus'). Jetzt mußte infolge des Krieges der Bau zurückgestellt werden. Gleich nach Beendigung des Krieges betrieb die Direktion mit allen Kräften bei der Stadtgemeinde die Lösung der Raumfrage. Zwei Vor¬ schläge wurden zur Diskussion gestellt, Neubau oder Ausbau. Da die Zeit unmittelbar nach Kriegsende für einen Neubau nicht günstig, die Lösung der Raumfrage aber ein Gebot der Stunde war, entschloß man sich für einen Ausbau des alten Schulgebäudes. Der durch das Bom¬ 1) Archiv Sterr, Akten D 5/m, Bl. 51. 2) Archiv Stepr, Akten D 5/m, Bl. 55, Zl. 5014/58. 3) Die Aufstellung ergab die Notwendigkeit von 109 Räumen. Archiv Sterr, Akten D 5/m, Bl. 59, vom 21. März 1959. 4) „Der Bewerb der Hitlerjugend um einen Teil des Parkes und den Bauplatz für ein Heim an der stadtseitig vorspringenden Gebäudekante wird auch gegenüber der Schule als vordringlich berücksichtigt.“ Archiv Sterr, Akten 5/m, Bl. 44, Schreiben der Landeshauptmannschaft von Oberdonau vom D II. September 1959, Zl. R 202/5—59, XIII e l. H. 5) Archiv Steyr, Akten D 5/m, Bl. 45. LSR. für Oberdonau vom 25. Sep¬ tember 1959, Zl. Sch—II—1255/11. 6)Archiv Steyr, Akten D 5/m, Bl. 46. Schreiben des Oberbürgermeisters vonStepr an die Landeshauptmannschaft von Oberdonau vom 5. Oktober 1959. 7) Archiv Steyr, Akten D 5/m.
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