66. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1948/49

54 Das Schuljahr 1945/46 wurde am 20. September mit dem größten Schülerstand, den das Realgymnasium je aufzuweisen hatte, eröffnet!). Der große Stand war durch die Ereignisse beim Zusammenbruch be¬ dingt. In den folgenden Jahren sank die Zahl der Schüler wieder auf die Durchschnittsziffer von 580—590 herab. Für jene Schüler, die infolge des Kriegseinsatzes dem Studium ent¬ zogen gewesen waren, wurden in den Schuljahren 1945/46 und 1946/47 Abschlußkurse mit einjähriger Dauer eingerichtet'). X. Der Ausbau des Schulgebäudes Zu Beginn des Schuljahres 1945/46 zeigte es sich sofort, daß zwecks Lösung der Raumfrage der Ausbau des Schulgebäudes eine unauf¬ schiebbare Notwendigkeit geworden war. Um dem seit zwanzig Jahren andauernden Raummangel abzuhelfen, waren umfangreichere Arbeiten nur der Aufbau des zerstörten Nordtraktes erforderlich. als Seit der Angliederung des Mädchenlyzeums im Jahre 1923 und der Umwandlung der Realschule in ein Realgymnasium im Jahre 1924 die Zahl der Schüler rasch zugenommen. Die Stadtgemeinde Steyr hatte hatte für ihre Mittelschule stets Verständnis und für ihre Ausgestaltung große finanzielle Opfer gebracht. Da es für die Gemeinde in den harten Jahren der Nachkriegszeit äußerst schwer war, die Auslagen für die Realschule zu bestreiten, strebte sie die Uebernahme des Schulgebäudes in die Bundesverwaltung ans). In den nächsten Jahren wurde der Wunsch nach einem Neubau des Realgymnasiums in Steyr aus den Mitteln des Bundes immer leb¬ hafter. Ein vom Stadtbauamt Steyr ausgearbeiteter technischer Bericht vom 26. Jänner 1928 legte die Mängel des Schulgebäudes dar') und 2) 427 Schüler + 265 Mädchen, zusammen 690. 65. Jahresbericht 1945/46, S. 50, 51. Da der Unterrichtsbetrieb im Schuljahr sogalgs infolge des Kriegs¬ geschehens nicht einmal während der Hälfte des Schuljahres aufrecht erhalten werden konnte, hatte der Landesschulrat für Oberösterreich verfügt, daß alle Schüler das Schuljahr wiederholen mußten. Erlaß des Schulamtes für O.=Oe. vom 20. August 1945, Zl. II/RD—12/2—45. 2) Es wurde ein geisteswissenschaftlicher Kurs mit den Fächern Religion, Deutsch, Latein, Englisch, Geschichte, Philosophischer Einführungsunterricht, und ein realistischer Kurs mit den Fächern Religion, Geographie, Naturgeschichte, Ohpsik, Chemie, Mathematik und Darstellende Geometrie eingerichtet. Die Ab¬ solventen des geisteswissenschaftlichen Abschlußkurses erhielten ein Reifezeugnis eines Realgpmnasiums und die Absolventen des realistischen Abschlußkurses ein Reifezeugnis einer Realschule. Die Frequentanten, die sich zu diesen Kursen ge¬ f. O.=Oe. vom 2. Jänner 1946, meldet hatten, wurden laut Erlaß des LSR. IIb/A 455/5, überprüft, ob sie zum Verbleib in den Kursen geeignet seien oder nicht. 3) Ansuchen an das Ministerium vom 11. Juli 1922, Zl. 17447. Archiv Steyr, Akten D ö/m, Bl. 16. 4) Archiv Steyr, Akten D 5/m, Bl. 1.

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