50 tont worden wie im nationalsozialistischen Lehrplan. Der Wert der der Oberschule wurde dadurch schwer beeinträchtigt, daß in Auswirkung totalitären Staatsform der gesamte Schulbetrieb auf eine Parteidoktrin abgestimmt werden sollte!). Die deutsche Oberschule kannte die Teilung in Unter= und Oberstufe nicht. Wenn man von einer zeitlichen Gliede¬ rung reden will, so gehörten die ersten fünf Klassen zusammen und die drei oberen ebenfalls. In den drei oberen Klassen, in der 6., 7. und 8. Klasse, trat eine Gabelung des Unterrichtes in einen naturwissen¬ schaftlich=mathematischen und in einen sprachlichen Zweig ein?), was ungefähr dem Unterschied zwischen der österreichischen Realschule und dem Realgymnasium entsprach. Die kollegiale Verfassung des Lehrkörpers wurde aufgehoben und Führerprinzip entsprechend dem Direktor allein die Verantwortung dem für die Schule und auch für die Klassifikation übertragen'). An die Stelle der Semester traten die Trimester“ mit einer Kür¬ zung der Ferien. Auch eine Aenderung der amtlichen Bezeichnung der Lehrkräfte erfolgtes). Mit Rücksicht auf den Reichsarbeitsdienst wurde der Termin für die Reifeprüfung in den März verlegt. Durch die Schließung der Privatschulen im Sommer 1938 erfolgte zu Beginn des Schuljahres 1938/39 ein großer Zuwachs an Schülern'). Für die auswärtigen Schüler wurde in der enteigneten Kinderbewahr¬ anstalt in Garsten das Schülerheim der Stadt Steyr eingerichtet. 1) „Die Deutsche Schule ist ein Teil der nationalsozialistischen Erziehungs¬ ordnung. Sie hat die Aufgabe, im Verein mit den anderen Erziehungsmächten des Dolkes, aber mit den ihr eigentümlichen Erziehungsmitteln, den national¬ „Das nationalsozialistische Er¬ 0. — sozialistischen Menschen zu formen.“ S. ziehungsspstem ist seinem Ursprung nach nicht ein Werk pädagogischer Planung, ondern des politischen Kampfes und seiner Gesetze.“ S. II. 51. 2) Stundentafel der Oberschule für Jungen: Siehe Seite nach 3)So war der Direktor berechtigt, die Noten des Klassenkataloges auch — Das der Klassifikationskonferenz im eigenen Wirkungsbereich abzuändern. Zeugnis wies nicht nur die Noten, sondern auch eine durch die Lehrerkonferenz festgesetzte Charakteristik des Schülers auf. Die Zulassung zum Studium war an die Mitgliedschaft bei der Hitlerjugend oder beim Bund deutscher Mädchen ge¬ knüpft. Diese beiden Organisationen, die nach dem Grundsatz: Jugend kann nur durch Jugend geführt werden, als Erziehungsfaktoren galten, gaben bei Abschluß der Studien in der 8. Klasse vor der Reifeprüfung durch die Bannführung ein Urteil über den Schüler ab, das im Klassenkatalog vermerkt wurde. 4) I. Schulbeginn bis Weihnachten, II. Weihnachten bis Ostern, III. Ostern bis Schulschluß. 5) Studienassessor, Studienreferendar, Studienrat, Oberstudiendirektor. 6) Im Schuljahr 1958/39 wurden 12 Knabenklassen und 8 Mädchenklassen mit 572 Schülern (408 Studenten und 164 Mädchen) geführt. Davon waren Ortsangehörige (511+125) und Auswärtige 258 (197+41). 62. Jahresbericht der Oberschule 1958/59, S. 54.
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