66. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1948/49

42 Kündigung der Wohnung zuzustellen, damit die Räume bis zum Mai frei würden!). Wenn dann mit den Adaptierungsarbeiten begonnen werde, könnte bis zum Beginn des Schuljahres eine ausreichende Anzahl brauchbarer Klassenzimmer zur Verfügung stehen. Die Stadt führte jedoch weitergehende Pläne durch. Das Stadtbauamt arbeitete Pläne über den Aufbau eines dritten Stockwerkes auf dem Nordtrakt des Ge¬ bäudes aus Die Ausführung des Baues wurde dem Baumeister Franz Stohl übertragen Am 11. Juni 1911 wurde mit dem Bau begonnen und Mitte September war er vollendet. In den neugewonnenen Räumen wurden zwei Lehrmittelkabinette untergebracht und der Physiksaal ein¬ gerichtets) Der Weltkrieg 1914—18 brachte für den Schulbetrieb tief einschnei¬ dende Aenderungen. Das Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 auf den Erzherzog Thronfolger Franz Ferdinand und dessen Gemahlin Herzogin Sophie von Hohenberg gab bei den damals herrschenden politischen Spannun¬ gen das Signal zum Ausbruch des ersten Weltkrieges. Im Laufe des ersten Kriegsjahres wurden fünf Professorens) und im nächsten Jahre zwei weitere') zur Kriegsdienstleistung einberufen. Auch die obersten Klassen lichteten sich stark. Im Schuljahr 1914/15 wurden sechs Kriegs¬ reifeprüfungen abgehalten, bei denen insgesamt 21 Abiturienten, die zum Kriegsdienst herangezogen wurden, zur Prüfung antratens), und zur Reifeprüfung im ordentlichen Sommertermin blieben nur zwei Studenten der siebten Klasse übrig. In den folgenden Schuljahren wiederholte sich das gleiche Bild. Am 21. Mai 1915 rückten 28 Studen¬ ten mit 3 Professoren zu den Formationen der Freiwilligen Schützen ein°), die infolge der drohenden Haltung Italiens als Grenzschutz der „ Monarchie im Suden aufgestellt worden waren. Am Ende des Schul¬ jahres 1914/15 waren von der Realschule 7 Professoren und 51 Studen¬ ten zu den Waffen geeilt. 1) Die Wohnung des Oberlehrers befand sich im ersten Stock des Gebäudes an der Südseite im Anschluß an die Michaelerkirche. 2) Archiv Steyr, Aktenfaszikel D 5/m. Nach Ablauf eines Jahres nach der Dollendung des Baues wurde am 26. November 1912 die Schlußkollaudierung 1911, D 5/m vorgenommen. Bauvollendungszertifikat vom 17. September 2647/27152, 1411/1911. Die Kosten waren auf 9428 K jo h berechnet worden. 3) Anton Neumann, Dr. Martin Pawlik, Hans Dichler, Johann Rixner und Dr. Heinrich Seidl. 4) Rudolf Reinelt und Emil Stephan. 5) Am 25. Oktober, 15. November Februar, 7. April, 1. Juni, 27. 15. Juni, 19. Juni. Die Kriegsreifeprüfungen wurden eingeführt durch Erlaß des Min. f. K. u. U. vom 8. Oktober 1914, Zl. 2988. 6) Dr. Hans Commenda, Josef Diltsch, Dr. Fritz Zimmermann († 16. Ok¬ tober 1915). Während der Kriegszeit leisteten die Professoren des Kollegium Detrinum in Gleink Hermann Bauernberger, Dr. Othmar Frepnschlag, Dr. Franz Dr. Johann Musil, Dr. Max Strigl und Dr. Karl Fuchs, Dr. Johann Ilg, Weiß für die eingerückten Professoren der Realschule Aushilfe. 44. Jahresbericht (1914/15), S. 55—55 und 49; 45. Jahresbericht der Oberrealschule Stepr 1915/16, S. 28 fl.

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