19 im alten Gymnasialgebäude der Jesuiten!) gegenüber dem Kloster') untergebracht wurde. Mit Ende des Schuljahres 1851/52 kam die Real¬ schule in den 2. Stock des Rathuses'). Die junge Unterrealschule erfreute sich bald eines guten Rufes. Auch von der Landesschulbehörde wurden die Unterrichtserfolge lobend hervorgehoben. In einem Bericht der Statthalterei aus dem Jahre 1856 wird erwähnt, daß die Unterrealschule in Steyr nach Art der Einrichtung der zweiklassigen Unterrealschulen und nach der durchschnittlichen Beschaffenheit der Lehrer an solchen An¬ talten zu den besten des Landes gehöre?). Die hervorragenden Leistun¬ gen rechtfertigten auch den guten Besuch der Schules). Die Unterbringung der Realschule im Rathaus war von Anfang an nur als ein Uebergangsstadium gedacht, bis eine definitive Lösung der Unterkunftsfrage gefunden würde. Im Jahre 1853 standen drei Projekte zur Beratung: 1. Ein Neubau auf den Amortgründen in der Nähe der Stadt¬ pfarrkirche. 2. Die Unterbringung in einem stadteigenen Haus am Wieserfeld¬ platz. 3. Die Unterbringung im ehemaligen Jesuitenkloster am Michaeler¬ platz. Die dritte Möglichkeit wurde von den Gemeindevätern als die günstigte bezeichnet'). In dieses Gebäude war aber inzwischen eine Reihe von Aemtern eingezogen: Das Kreisgericht, das stadtisch=delegierte Bezirksgericht, das Bezirksamt für den Landbezirk, das Steueramt und gerichtliche Depositenamt, die Forstregulierungskommission und die Land¬ wirtschaftsgesellschaftsfiliale'). Drei Jahre später wurden gelegentlich Stimmen laut, die Unterrealschule wieder in das Gebäude der Exzölesti¬ nerinnen zu verlegen, wo sie schon einmal gewesen wars). Der Stadt¬ Kloster vor der Aufhebung nur dadurch retten, daß sie sich bereit erklärten, die Ordensregel der Ursulinen anzunehmen und eine Mädchenschule zu leiten. Trotz¬ dem wurde das Kloster 1784 aufgehoben. 1) Heute Michaelerplatz 15. 2) Heute Michaelerplatz 6. 3)Ofner, J.: Zur Geschichte des Schulwesens der Stadt Stepr, S. 49. 4)Ofner, J.: Zur Geschichte des Schulwesens der Stadt Steyr, S. 51. 5)Die Zahl der Schüler betrug im Schuljahr: 1850/51 (1. Klasse)57, (2. Klasse) 22; 1851/52 40, 25; 1852/55 55, 22; 1855/54 56, 51; 1854/5558, 25; 1855/56 55, 25; 1856/57, 41, 20; 1857/58 46, 52; 1858/59 41, 57; 1859/60 58, 56; 1860/61 55, 50. Aus einem Bericht des Direktors Haasbauer an die Stadtgemeinde Stepr. Archiv Steyr, Akten der Hauptschule. Zum Vergleich sei erwähnt, daß in diesen Jahren die durchschnittliche Schülerzahl an der Haupt¬ schule in der 1. Klasse 66, 2. Klasse 81, 5. Klasse 86, g. Klasse 81 Schüler betrug. 6)Archiv Steyr, Rathausprotokolle 1855, S. 125 ff. 7) Kautsch, Jakob: Steprer Geschäftskalender 1916, S. 9; Willner, Annalen, S. 444. s) Archiv Steyr, Ratsprotokolle 1856, S. 87 fl.
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