65. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1947/48
„Redezeichenkunst“ bezeichnet, aber das jetzt gelehrte System ist im Vergleich dazu nicht einmal ein Handwerk zu nennen. Stenographie wird doch vor allem nach ihrer Brauchbarkeit beurteilt und in diesem Punkt ist Gabelsberger unerreicht. Es gibt für jeden wirklich begeisterten Stenographen nur die eine Parole: „Zurück zu Gabelsberger! Hat man doch sogar in der Deutschen Kurzschrift 1936 im dritten Teil (Eilschrift), der doch die für die Praxis zugeschnittene Form dar¬ stellt, die Gabelsbergerschen Symbole der Durchkreuzung und Wölbung für die Bezeichnung des „ü" und „o“ hineinnehmen müssen, weil man ohne diese Kunstgriffe einfach nicht auskommen kann, obwohl sie dem jetzigen System nicht entsprechen. Wenn man aber schon nicht radikal den Kurs ändern und zu dem System Gabelsberger zurückkehren, bezw. das System den Lehrern frei¬ stellen will, so müßte das jetzige System doch so reformiert werden, daß die verhängnisvollen Widersprüche verschwinden, die seinen Wert so sehr mindern. Eine solche Reform könnte sich eventuell auf folgendes beschränken: 1) Einbau der wahlfreien Bestimmungen (§ 9 der Systemurkunde) in die Verkehrsschrift von Anfang an; schon 2) Verschmelzung der Pflicht= und der wahlfreien Kürzel zu Kürzeln, die alle von Anfang an schon verpflichtend sind, eventuell unter Weglassung einiger. 3) Als Folge davon nur eine reine Zweiteilung des Systems in „Verkehrsschrift“ und „Redeschrift“, wobei letztere im wesentlichen nur das System der freien Kürzung umfaßt und keine Regeln umstößt, die vorher gelehrt wurden. Sollte man sich zu einer solchen Reform entschließen - und die Unterrichtsführung verlangt eine solche kategorisch, - so wäre damit zu¬ mindest ein System geschaffen, das trotz leichtester Erlernbarkeit eini¬ germaßen dem Gabelsbergerschen System an die Seite treten könnte. Die körperliche Ausbildung im Turnunterricht. (Prof. Josef Schneider). H) Knabenklassen. Da bei Drucklegung des letzten Jahresberichtes die Endkämpfe um die o.=ö. Schulmeisterschaft noch nicht abgeschlossen waren, sollen vorerst die Erfolge, die die Schüler unserer Anstalt bei den Schlu߬ kämpfen in Linz anfangs Juli 1947 errangen, kurz Erwähnung finden. Die schon in den Vorspielen in Steyr siegreiche Unterstufen¬ Handballmannschaft zeigte sich auch in Linz gegen die anderen Vor¬ rundensieger Rg. Gmunden (7:2), K. H. Windischgarsten (7:1) und K. H. Kleinmünchen (4:2) klar überlegen und konnte damit den stolzen Titel eines „Handballmeisters 1947“ der o.=ö. Schulen gewin¬ 62
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