65. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1947/48
a) Zu Beginn: „Kommt ihr G’spielen“, Volkslied aus dem 17. Jahrhundert mit Echochor (4=stimmig) „Wachauer Schifferlied“. Volkslied aus Niederöst. (4=stimmig) „Studentenkanon“ (8 bis 9=stimmig) Zum Schluß: „Crambambuli“ Studentenlied (4=stimmig) b) „Abschiedskanon“ aus der Steiermark (7=stimmig) Die Jury setzte die Punktezahl mit 98 von 100 fest und bestimmte den Chor zur Teilnahme am Landesjugendsingen in St. Florian. Ein schöner Erfolg für fleißige Schülerarbeit der Klassen 5b, 6b und 6a. Das Landesjugendsingen fand am 13. Juni im Marmorsaal des Stiftes St. Florian statt. Der Chor war in bester Form und Diszi¬ plin und erhielt eine ehrenvolle Reihung und Bewertung. Es wurde auch Gelegenheit geboten, die Sehenswürdigkeiten des Stiftes zu besuchen. Kurzschrift. (Prof. Josef Luka) Der Kurzschriftunterricht wurde in 2 Gruppen geführt: Als Pflichtgegenstand in den 4. und als Freigegenstand in den 5. Klassen (Kurs für Fortgeschrittene). Die Ergebnisse waren durchaus befriedigend. das Interesse so groß, daß fast alle Schüler der 5. Klasse den Kurz¬ schriftunterricht besuchten. An einem vom Stenographenbund Österreichs veranstalteten Preis¬ richtigschreiben beteiligten sich 37 Schüler der Anstalt. Davon erhielten 16 die Qualifikation „sehrgut“, 13 „gut“ In den 4. Klassen konnte eine durchschnittliche Schreibgeschwindig¬ keit von etwa 70 Silben pro Minute, in den 5. Klassen unter An¬ wendung der freien Kürzung der Eilschrift eine Schreibgeschwindigkeit von 120 bis 130 Silben erreicht werden. Absolut genommen sind diese Geschwindigkeiten nicht allzu groß bedenkt man aber, daß sie mit dem System der „Deutschen Kurz¬ schrift 1936“ erzielt wurden, so müssen sie als gut bezeichnet werden. Dieses durch den Lehrplan leider noch immer vorgeschriebene und von wirklichen erfahrenen Lehrern und Fachleuten längst als höchst unvoll¬ kommen erkannte System hat das früher gelehrte, in Leistung und Schönheit unübertroffene System Gabelsberger vor etwa 20 Jahren im Unterricht abgelöst und sich seither, trotz des Widerstandes vieler Kurzschriftlehrer, erhalten. Ein großer Mangel dieses Systems ist seine verhängnisvolle Dreiteilung in Vollverkehrsschrift, Verkehrsschrift und Eilschrift, wobei die aufeinander folgenden Arten nicht die logische Weiterentwicklung der vorhergehenden sind, wie dies bei der Zwei¬ teilung des Gabelsbergerschen Systems der Fall war. Die Schüler haben die größten Schwierigkeiten, Schreibungen, die sie sich im ersten Teil angewöhnt haben, in den folgenden Teilen wieder aufzugeben. Der Vorwurf der schwierigeren Erlernbarkeit des Gabelsbergerschen Systems ist ungerechtfertigt. Freilich hat Gabelsberger sein System als 61
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