65. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1947/48

Galvanometer konstant auf Null zeigt und notiert die Anfangsablesung auf der Skala der Walzenbrücke. Während man nun aus der Bürette allmählich Maßflüssigkeit zuietzt, dreht man jeweils den Knopf der Walzenbrücke so weit, bis das Galvanometer wieder auf Null steht. Solange dazu nur kleine Verschiebungen des Schleifkontattes nötig sind, braucht man die Potentialkonstanz nicht genau abzuwarten und auch nur gelegentlich die Ablesung an der Walzenbrücke ungefähr zu notieren. Sobald aber die Galvanometernadel bei Zusatz eines Tropfens der Reagenslösung aus der Bürette stärker auszuschlagen beginnt, ist dies ein Zeichen, daß man sich dem Aquivalenzpunkt nähert. Nun muß nach jedem weiteren Zusatz die Konstanz der Potentialeinstellung genau abgewartet werden — was aber im allgemeinen nicht lange dauert und ebenso nach jedem Zusatz die Ablesung an der Bürette sowie an der Walzenbrücke genau notiert werden. Dies muß solange fortgesetzt werden, bis nach überschreiten des Potentialsprunges die Unterschiede der Ablesung an der Walzenbrücke für zwei aufeinanderfolgende Reagenszusätze wieder deutlich klein geworden sind. Hierauf errechnet man für die Intervalle in der unmittelbaren Umgebung des Potentialsprunges die „mittlere Steigung“ der Titrationskurve, also für jedes der in Frage kommen¬ den Intervalle den Quotienten Anderung der Ablesung an der Walzenbrücke (in Teilstrichen) Größe des Reagenszusatzes (in ccm) Das Intervall mit der größten Steigung ist das gesuchte Um¬ schlagsintervall. Diese Auswertung kann auch graphisch erfolgen, indem man die Titrationskurve zeichnet und den Punkt mit der steilsten Tangente aufsucht. Selbstverständlich muß in der nächsten Umgebung des Potentialsprunges tropfenweise titriert werden. Die rechnerische Ermittlung des Aquivalenzpunktes kann durch ein von Hahn angegebenes Näherungsverfahren noch verschärft wer¬ den, wenn man in der nächsten Umgebung des Potentialsprunges in gleichen Volumsschritten titriert. vi, V. Vz und v seien die Büretten¬ ablesungen in der Umgebung des Sprunges, wobei Vi K Va — V = V.— V V2 sein soll. Die zugehörigen Differenzen der Ablesungen an der Wal¬ zenbrücke seien d., d, und d. . d, sei das maximale Intervall, also der Sprung. Dann muß der Aquivalenzpunkt zwischen v. und v. liegen. Nun bilden wir noch die zweiten Differenzen Ajd = d. — d, und X,d - d.—d,. Sinngemäß untereinandergeschrieben gehören diese Werte dann fol¬ gendermaßen zusammen: V V V2 V3 d. d. d. A,d And 3

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