65. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1947/48
des Meßdrahtes übereinstimmt. Mittels dieses Drehknopfes erfolgt die Verschiebung des Schleifkontaktes entlang des Meßdrahtes. So ist bei jeder Lage des Schleifkontaktes ein einwandfreier Kontakt mit dem schraubenförmig geführten Gefällsdraht gewährleistet. Denn bei jeder Drehung des Knopfes hebt sich dieser und mit ihm der Schleifkontakt ja genau um den Betrag, der der Steigung des Meßdrahtes ent¬ spricht. Diese „Walzenbrücke“ das Galvanometer, der Vorschaltwider¬ stand zu diesem sowie sämtliche Drahtverbindungen zwischen diesen Teilen sind stabil auf einer Platte montiert. Man braucht also ledig¬ lich mittels zweier Paare von Bananensteckern den Akkumulator sowie die zu messende Kette (Indikatorelektrode und NK-Elektrode) einzu¬ stöpseln und hat damit bereits die betriebsbereite Schaltung. Die Ab¬ lesung der durch den Schleifkontakt abgegriffenen Drahtlänge erfolgt an einer an der Oberseite der Walzenbrücke entlang ihres Umfangs angebrachten Proportionalteilung. Die eigentliche Titrierapparatur ist auf einem Stativ vereinigt. Sie besteht aus einem Titrierbecher (dessen Inhalt nötigenfalls mittels eines daruntergestellten Brenners erwärmt werden kann), einer Deck¬ platte aus Glas, die gegebenenfalls auch die Titration in inerter Gasatmosphäre gestattet, einem Thermometer, der Indikatorelektrode, dem Stromschlüssel, einem kleinen Elektromotor samt Regelwiderstand zum Antrieb der Rührerwelle, einem Rührer aus Glas und der Bü¬ rette. Der Stromschlüssel verbindet mit der gleichfalls an dem Stativ befestigten NK-Elektrode. Gute Rührung während der Titration ist ein wesentliches Erfordernis, da nur so eine rasche und sichere Poten¬ tialeinstellung gewährleistet erscheint. Eine Abbildung der gesamten beschriebenen Apparatur findet sich in der angegebenen Abhandlung von Dickens. Diese Apparatur wurde mit kleinen, sehr zweckmäßigen Detailabänderungen fabriksmäßig hergestellt und konnte seinerzeit von Fa. Ströhlein & Co., Düsseldorf unter dem Namen: „Apparatur zur potentiometrischen Maßanalyse nach Ströhlein=Krupp“ bezogen werden. Sie genügt allen normaler¬ weise im Eisenhüttenlaboratorium auftretenden Anforderungen und bietet den Vorteil einer sehr stabilen Anordnung, sehr einfacher Hand¬ habung und äußerst übersichtlicher Schaltung. Sie kann nach kurzer Unterweisung von jedem tüchtigen Laboranten bedient werden. Bezüglich anderer Apparaturen, namentlich auch der Röhrenpo¬ tentiometer, muß auf die einschlägige Literatur (siehe Literaturverzeich¬ nis im Anhang!) sowie auf Firmenprospekte verwiesen werden. Der Vorgang einer Titration mit Hilfe der oben beschriebenen Apparatur gestaltet sich folgendermaßen. Man füllt die zur Titration vorbereitete Lösung in den Titrierbecher ein, vereinigt diesen mit der im übrigen an dem genannten Stativ bereits fertig montierten Titrier¬ apparatur, setzt den Rührmotor in Gang und stöpselt die Kontakte für den Akkumulator, die Indikatorelektrode sowie die NK-Elektrode ein. Hierauf dreht man am Knopf der Walzenbrücke solange, bis das 12
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