64. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1946/47

66 Dank der Direktion Die Direktion spricht allen Förderern der Anstalt, besonders dem Bundesministerium für Unterricht und dem Landesschulrat für Ober¬ österreich den herzlichsten Dank aus. Der ganz spezielle Dank des Realgymnasiums gebührt der Stadt¬ gemeinde Steyr. Hoch waren auch im heurigen Schuljahre die Leistun¬ gen, die die Stadtgemeinde Steyr im Interesse der Schule vollbracht hat, und groß und erfreulich war das Verständnis, das die Direktion stets gefunden hat. Das tiefe Interesse an der Schule ermuntert die Direktion, um das weitere Wohlwollen zu bitten. In dem Bewußtsein, daß mit dem Ende des Krieges die Zeit der Zerstörung ein Ende habe und eine zwar harte, aber sinnvolle Arbeit beginne, hat das Realgymnasium Steyr in einem energischen Anlauf alle fast unüberwindlich scheinenden Schwierigkeiten gemeistert und sich den Weg für eine geordnete Unterrichtsführung frei gemacht. Die Steyrer Mittelschule; schon in Friedenszeiten durch Raumnot schwer behindert, hat durch die Zerstörungen während des Krieges von allen Mittelschulen des Landes am meisten gelitten. Gerade in der großen Not der Nachkriegszeit reifte der Plan zur Behebung der Raum¬ schwierigkeiten. Es wird ein unvergängliches Verdienst der Stadt¬ gemeinde Steyr, der vertragsmäßigen Schulerhalterin der Anstalt, blei¬ ben, daß sie diesen Plan verständnisvoll aufgriff und sofort und energisch in die Tat umsetzte. Rüstig schreitet der Zu= und Umbau des durch Bom¬ ben zerstörten Hoftraktes vorwärts und die Augen der Lehrer und Schüler sind hoffnungsfroh auf ihn gerichtet. Niemand konnte vor einem Jahre ahnen, daß das Leben unseres Vaterlandes noch so schweren Prüfungen und Krisen ausgesetzt sein würde. Es ist verständlich, daß auch die Schule nach dem verheißungs¬ vollen Anfange im Vorjahre schwersten Hemmnissen gegenüberstand. Es war sehr schwierig, den notwendigen Bedarf an Kreide, Heften, Zeichen¬ requisiten und Papier zur Herstellung der Lehrbehelfe aufzubringen. Ob¬ wohl in den vergangenen zwei Jahren 15.000 S zum Aufbau der Bib¬ liotheken und der Lehrmittelsammlungen verwendet worden waren, ist in vielen Fällen erst der Anfang gemacht. Trotz aller Angebote und Be¬ stellungen ist es nicht gelungen, wertvollere Geräte zu erwerben, weil die Lieferungszusagen nicht eingehalten werden konnten und die Preise un¬ unterbrochen stiegen. Es ist eine grausame Lehre des Krieges, daß er in Stunden ver¬ nichten kann, was Generationen aufgebaut haben.

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