64. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1946/47

32 Naturgeschichte an der Realschule in Steyr und hat sich auch im poli¬ tischen Leben betätigt. Als Abgeordneter war er viele Jahre vom Schul¬ dienst beurlaubt. Seit 1920 lebte er im Ruhestand in Steyr. Am 6. Dezember wurde die Klassifikationskonferenz über das erste Quartal des Schuljahres abgehalten. Am 11. Dezember fand im Rahmen einer schlichten Feier in An¬ wesenheit des Bürgermeisters Steinbrecher, des Vizebürgermeisters Paul¬ mayr. des Baurates Wiesner, des Architekten Dunkl, des Baumeisters Hingerl, des Zimmermeisters Weidinger, des Nationalrates Häuslmayr und des Leiters der Schule Dr. Leo Schmalzer die Gleichenfeier des Zu¬ baues statt, bei der der Bauleitung und der Arbeiterschaft der Dank aus¬ gesprochen und betont wurde, daß auch eine höhere Schule ihren Beitrag zum allgemeinen Aufstieg und zur Ueberwindung der Klassengegensätze leiste. In einer der darauffolgenden Sitzungen des Gemeinderates referierte Vizebürgermeister Paulmayr über den Zubau. Verbaut wurden 30 Ton¬ nen Betonrundeisen, 300.000 Mauerziegel, 30.000 Dachziegel, 3000 Stück Mauerhohlsteine, 430 Kubikmeter Mauersand, 500 Kubikmeter Decken¬ chotter, 200 Quadratmeter Heraklith, 210 Tonnen Zement, 50 Tonnen Kalk, 225 Kubikmeter Holz, 800 kg Nägel. Die Erdbewegung betrug 2200 Kubikmeter. 35 bis 42 Arbeiter waren ständig beschäftigt. Um Eltern und Freunden ihr künstlerisches Können zu zeigen, veranstaltete die Studentenschaft am 13. Dezember im Saale des Volks¬ kinos eine Weihnachtsfeier. Die Feier setzte sich aus drei Teilen zusammen: 1. Aus einem Alt=Steyrer Hirtenspiel aus der Sammlung Com¬ menda. 2. Aus alten Weihnachtsliedern aus Oesterreich. 3. Aus dem Ebenseer Weihnachtsspiel aus der Sammlung Com¬ menda. Die erste Programmnummer, das Alt=Steyrer Hirtenspiel ist ein weihnachtliches Singspiel aus dem Steyrerkripperl und wurde von Schü¬ lern und Schülerinnen der Oberstufe formvollendet dargestellt und ge¬ ungen. Zu dessen überlieferten Weisen hatte Prof. Fritz Eggermann eine Musik für gemischten Chor und Kammerorchester geschrieben. Den zweiten Teil des Abends besorgten ebenfalls die Oberklassen der Schule. Die 4b=Klasse eröffnete mit dem einfachen, innigen, nieder¬ österreichischen Weihnachtsliede: „O Josef, schau, schau“, diskret und an¬ chmiegsam vom Schülerorchester begleitet, die Chorreihe. Das nun fol¬ Kindlein 85 gende Salzburger Weihnachtslied: „Still, still, weil's chlafen will“ wurde als gemischter Knabenchor von den Klassen 4 a und 4 c gebracht und vermittelte ein Bild mittelalterlichen Chorklanges. Frohe pastorale Stimmung erweckte dann das Kärntner Hirtenlied: „Auf, ihr Hirten“, für zweistimmigen Männerchor mit Orchesterbegleitung gesetzt, vorgetragen von der 5 a=Klasse. In linearer Führung eines dreistimmigen

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