63. Jahresbericht des Staats-Realgymnasiums Steyr 1945/46
Es nahmen teil: Klasse 5 a etwa 15 Schüler ¼ 0 etwa 12 6 a 5 b. etwa 20 Schülerinnen „ etwa 15 6 b 9 „ * Die durchgeführten Arbeiten waren: 1.) Versuche im Zusammenhang mit dem Lehrstoff des Chemieunterrichts 2.) Reaktionen einiger wichtiger Kationen und Anionen. 3.) Leichte qualitative Analysen fester und gelöster Proben. 4.) Herstellung von Lösungen bestimmter Zusammensetzung. Die Schüler und Schülerinnen arbeiteten in Gruppen (je 4 bis 5 Schüler bezw. Schülerinnen umfassend). Jede Gruppe führte über die durchgeführten Arbeiten ein Uebungsprotokoll. An jede Uebung schloß sich eine kurze Besprechung der Arbeitsergebnisse und ihrer praktischen oder theoretischen Bedeutung an. Bei den Arbeiten dieser Praktika wurde weniger auf die Aneignung bestimmter Einzelkenntnisse wert gelegt, als auf die Vermittlung einer richtigen Einstellung zur Chemie (Sachwissen, nicht Formelwissen; Ex¬ periment als Grundlage der chemischen Erkenntnis) sowie darauf, daß die Schüler(innen) mit den wichtigsten Grundarbeiten des chemischen Laboratoriums vertraut gemacht wurden. In erzieherischer Hinsicht wurde vor allem auf Sauberkeit und Exaktheit der Arbeit hingewirkt. Außerdem bot die Teilnahme am Praktikum den Schüler(innen) Gelegenheit, sich je nach Interesse über verschiedene stoffliche Einzelfragen näher zu informieren. Der Eifer der teilnehmenden Schüler und Schülerinnen war im ganzen sehr erfreulich, der Erfolg sowohl im Rahmen der Praktika selbst, als auch in der Rückwirkung auf den Gesamtchemieuntetricht unver¬ # fennbar. Für die Schüler des naturwissenschaftlichen Abschlußkurses wurde an Stelle eines Praktikums (ebenfalls 2 Stunden wöchentlich) ein vertie¬ fendes Rezititorium über die wichtigsten theoretischen Grundlagen der Chemie abgehalten. 4 Freihandzeichnen. Als Grundsatz wurde festgehalten: Selbständigkeit und Freiheit im zeichnerischen Ausdruck mit Berücksich¬ tigung der Begabungsrichtung. Angepaßt der Fassungskraft wurde der Stoff dem Interessentenkreis des Schülers entnommen. In den untersten Klassen wurde vor allem aus der Vorstellung gezeichnet und als Thema das Haus, die Pflanze, die Blume, der Baum und Strauch sowie der Mensch und das Tier behandelt. Der Lehrer trachtete, neben der Vermittlung von Formenkenntnissen dem Schüler bei der An¬ eignung eines Formenschatzes behilflich zu sein, der ihn in die Lage ver¬ setzen sollte, nach Bedarf davon in freiem persönlichem Entfalten Gebrauch zu machen. Dazu kamen Uebungen im ornamentalen Gestalten. 21
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