62. Jahresbericht des staatlichen Oberschule für Jungen in Steyr 1938/39

27 Vom 22. Mai bis Ende des Schuljahres wurde der Unterricht für die krankheitshalber beurlaubte Studienassessorin Frau Herta Wascher in den Mädchenklassen durch Stud.=R. Hans Pichler erteilt, dessen Knabenklassen Turnlehrer Karl Reschauer übernahm. Unser Schüler=Landheim in Vorderstoder wurde auch in diesem Jahre von Stud.=R. Hans Pichler in dankenswerter Weise betreut und erfreute sich wieder guten Besuches. Außer den Veranstaltungen der Schule kam dort auch eine Reihe von Schulungskursen und Lagern der HI. und des Bd M. zur Durchführung. Auch für die Instandhaltung und Ausgestaltung des Heimes wurde das nötige veranlaßt. X. Tätigkeit des Schularztes. Im heurigen Schuljahr führte der mit Erl. d. Landesschulrates Ober¬ donau v. 18. Februar 1939, Zl. Sch.-A 23/1, als Schularzt bestellte Kin¬ derarzt Dr. Karl Barchetti die ärztliche Ueberwachung des Gesund¬ heitszustandes der Schüler durch, wozu er wöchentlich eine Sprechstunde abhielt. Im Falle der Feststellung von Krankheitserscheinungen wurden die Eltern der Schüler hievon verständigt. Schulärztlicher Bericht. Infolge äußerer Umstände konnte der schulärztliche Dienst erst An¬ fang Jänner 1939 aufgenommen werden. Neben den laufenden Unter¬ suchungen wegen Skilehrgängen, Turnbefreiungen usw. wurde die 8. a¬ Klasse (38 Schüler) gesundheitlich überprüft. Das Ergebnis ist mit wenigen Ausnahmen als ein recht befriedigendes zu bezeichnen. Die überwiegende Mehrzahl der Maturanten hatte einen muskelkräftigen, von Turnen und Sport gestählten Körper, der sie zum bevorstehenden Dienst mit Spaten oder Waffen für Volk und Vaterland sehr geeignet erscheinen läßt. Nach den neuen Vorschriften des „Gesundheitsbuches“ wurden vor¬ erst die unteren Klassen der Oberschule untersucht, und zwar: 1. Klasse 33 Schüler 2. =Klasse 31 Schüler 29 Schülerinnen 27 Schülerinnen 2. b¬ 1. b¬ „ 26 Schüler 33 Schüler 1. c¬ 2. c¬ 3. a=Klasse 29 Schüler 3. b¬ 14 Schülerinnen 35 Schüler 3. c¬ Diese neuartige Beurteilungsmethode des Gesundheitszustandes des Schülers unterscheidet sich von der bisherigen dadurch, daß neben der Feststellung des Zustandes der einzelnen Organe das Hauptgewicht auf die Beurteilung und Messung der funktionellen Leistungen der Organe gelegt wird. So wird die Anpassungsfähigkeit des Herzens und der Lungen bei Bewegungsleistungen (10 tiefe Kniebeugen) studiert. Ferner wird neben der Messung des Brustumfanges in Ein= und Ausatungsstellung besonders die Fassungskraft der Lunge durch Anblasen des Spirometers geprüft. Die dabei gefundenen Werte erreichten mit wenigen Ausnahmen die für die einzelnen Jahresstufen angegebenen Standardzahlen, so daß gegen eine weitere körperliche Ertüchtigung dieser Schüler nichts einzu¬

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