62. Jahresbericht des staatlichen Oberschule für Jungen in Steyr 1938/39

26 über Leichtathletik, Spiel und Schwimmen, anderseits (im Altreich) mit dem Herbstsportfest. Das wöchentliche Zeitmaß der Leibeserziehung beträgt für alle Knabenklassen 5 Stunden. Die Jungen sind bei den Uebungen in Klassen¬ gemeinschaften, Mannschaften oder Riegen geteilt. In allen drei Formen wird der Pflege des Mannschaftsgedankens besondere Aufmerksamkeit zugewendet. Wohl die größte Aenderung hat die Beurteilung der Schüler, die allerdings in diesem Jahre noch nicht voll zur Durchführung kam, er¬ fahren. Sie gliedert sich: a) in die Bewertung der Leistungen in den verschiedenen Uebungs¬ arten und b) in die Beurteilung der Persönlichkeit. Zu Punkt a) muß bemerkt werden, daß der Stoff sowie die Bewertung desselben genau vorgeschrieben sind. Im Jungvolkalter erhält der Schüler über folgende Uebungsgebiete eigene Noten: 1. Turnen, 2. Leichtathletik, 3. Spielen, 4. Schwimmen, wozu im H.=Alter noch eine eigene Note über Boxen kommt. In einer besonderen Rubrik: „Allgemeine körperliche Leistungsfähig¬ keit“ wird der Gesamteindruck der Eignung und Leistungsfähigkeit des Schülers festgelegt. Die Beurteilung der Persönlichkeit gliedert sich in die Bewertung des Charakters und in die Beurteilung der körperlichen Verfassung, bezie¬ hungsweise Entwicklung. Die Wertung der Leistungen wurde heuer schon in der vorge¬ schriebenen Form durchgeführt, in den Zeugnissen kamen aber noch die alten Noten zur Anwendung. Die Beurteilung der Persönlichkeit nach den neuen Gesichtspunkten unterblieb in diesem Schuljahre noch. Vom Hallenturnen waren heuer infolge körperlicher Gebrechen 7 Knaben und 2 Mädchen befreit. Vom Sommerbetrieb 8 Knaben und 2 Mädchen. Zu erwähnen ist, daß die Schule durch die Vermehrung der Turn¬ stunden gezwungen war, die Turnhalle des Deutschen Turnvereines in Benützung zu nehmen. Wandertage fanden statt: Je ein halbtägiger am 9. Februar und 16. März und ein zweitägiger am 4. und 5. Juli. Außerdem wurden von verschiedenen Klassen im Rahmen der Leibeserziehung Wanderungen und Marschübungen unternommen. Eine Anzahl von Winter=Turnstunden kamen zum Teil auf dem Eise, zum Teil mit Brettern auf den Hügeln der Umgebung zur Durch¬ führung. An Skilehrgängen verzeichnen wir: Vom 8.—14. Jänner die 4. und 5. Mädchenklasse unter Leitung der Studienassessorin Frau Herta Wascher; vom 15.—21. Jänner Studienassessor Dr. Wilhelm Klakl mit der 6. Klasse und vom 29. Jänner bis 4. Februar derselbe mit der 7.2=Klasse. Vom 5.—11. Februar wieder Studienassessorin Frau Herta Wascher mit den Mädchen der 7. b= und 8. b=Klasse und schließlich Stud.=R. Hans Pichler mit Schülern der 4. a= und 4. c=Klasse vom 19.—25. Februar. Alle diese Lehrgänge fanden in unserem Schüler¬ Landheim in Vorderstoder statt. Am 29. April inspizierte der Fachinspektor für Leibeserziehung Franz Irmler den Unterricht in der 2. a, 2. c, 4. a und 4. c=Klasse.

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