57. Jahresbericht des Bundesrealgymnasiums Steyr 1932/33

Am 26. Juni wurden die Klassifikationskonferenzen für das zweite Semester abgehalten, am 30. Juni fand die Schlußkon¬ ferenz statt. Die Aufnahmsprüfungen in die erste Klasse des kommenden Schuljahres 1933/34 fanden am 30. Juni statt. Den kath. Schülern und Schülerinnen wurde zur hl. Beichte und hl. Kommunion am 18. und 19. Oktober 1932, am 10. und 11. April und am 27. und 28. Juni 1933 Gelegenheit gegeben. Der Gesundheitszustand der Schülerschaft war infolge der allzu langen Dauer der kalten Jahreszeit weniger zufriedenstellend. Ebenso ließ auch der Gesundheitszustand des Lehrkörpers zu wünschen übrig, da eine Anzahl von Mitgliedern infolge Erkrankung kürzere und längere Zeit hindurch dienstunfähig waren. Das Schuljahr 1932/33 wurde zufolge Erlasses des Unter¬ richtsministeriums vom 2. Juni 1933, Zl. 15.633, bereits am Samstag, den 1. Juli 1933, mit Dankgottesdienst und Zeugnis¬ verteilung geschlossen. Zum Schlusse auch dieses Berichtes muß der Leiter auf die für eine gedeihliche Weiterführung und Weiterentwicklung des Steyrer Bundesrealgymnasiums so wichtige Schulbaufrage zu sprechen kommen. Die noch im Jahresberichte des Vorjahres mit einer gewissen Berechtigung ausgesprochene Hoffnung, den schon so dringend not¬ wendigen Bau eines neuen Schulhauses in kurzer Zeit zu erlangen, hat sich vorläufig — und auf wie lange, ist noch ganz unbestimmt. infolge der schweren wirtschaftlichen und finanziellen Bedrängnis, die über unser Vaterland hereingebrochen ist, leider nicht erfüllt. Doch die räumlichen und bautechnischen Verhältnisse im jetzigen uralten Schulgebäude werden von Jahr zu Jahr unerträglicher. Bedenkt man, daß über 500 Schüler und Schülerinnen der ein¬ zigen Steyrer Mittelschule, die jetzt zu den größten und best¬ besuchtesten Mittelschulen Oberösterreichs überhaupt zählt, in nur elf Klassenzimmern — von denen nur vier einen Fassungsraum untergebracht werden können, für 40—50 Schüler aufweisen — daß sich die Anstalt schon seit Jahren immer mit einer größeren Anzahl von „Wanderklassen“ behelfen muß, daß dazu noch die große Menge schulhygienischer Mängel kommen, so ist mit diesen nur ganz kurzen Andeutungen die vollkommenste Berechtigung und die mehr als dringende Notwendigkeit für einen Neubau gegeben. Die Direktion wird auch im kommenden Schuljahr nichts un¬ versucht lassen, um an den zuständigen Stellen des Staates neuer¬ lich und mit allem Nachdrucke auf die höchste Dringlichkeit des Neubaues für unsere Anstalt hinzuweisen, um trotz Ungunst der Ver¬ hältnisse doch in absehbarer Zeit das sowohl für unsere Jugend als auch für die Stadt Steyr so wichtige, lebensnotwendige Ziel zu erreichen. 34

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