57. Jahresbericht des Bundesrealgymnasiums Steyr 1932/33

und zu fördern, die Liebe zu unserer österreichischen Heimat zu kräftigen und dadurch — wie eingangs erwähnt — zum edlen, großen Erziehungswerk der Herzensbildung ein gutes Stück bei¬ zutragen. Prof. Dr. Anton Lang. Tätigkeit des Schularztes. Der mit dem Erlasse des Bundesministeriums für Unterricht vom 10. Februar 1923, Zl. 21.178/II (bezw. des o.=ö. L. S. R. vom 23. März 1923, Zl. 665/1) bestellte Schularzt Dr. Ludwig Lebisch führte die ärztliche Ueberwachung des Gesundheitszustandes durch. Er hielt wöchentlich eine Sprechstunde ab, in welcher die besonderen ärztlichen Weisungen erteilt wurden. Die neueingetretenen Schüler und Schülerinnen aller Klassen wurden nach ihrer Körperbeschaffenheit und ihrem Ernährungs¬ zustande gründlichst untersucht, die Krankheitserscheinungen einzeln festgestellt und darüber die Eltern verständigt. Der Schularzt besorgte weiters die ärztlichen Untersuchungen für Turn= und andere Unterrichtsbefreiungen und traf die notwendigen Maßnahmen zur Förderung der hygienischen Zustände im Schul¬ gebäude. Schulärztlicher Bericht für 1932/33. Aerztlich untersucht wurden 100 neueingetretene Schüler. Hie¬ bei wurde folgender Befund erhoben: 1) Der Ernährungszustand ist bei 32 (32%) ein sehr guter, bei 46 (46%) ein guter, bei 22 (22%) ein minder guter. 2) Von allgemeinen Erkrankungen fanden sich Blutarmut bei 37 ( (37%), Rhachitis bei 2 (2%), Skrofulose bei 1 (1%) Schüler. 3) Schilddrüsenvergrößerungen zeigten 22 (22%) in mittlerem Grade, 1 (1%) Schüler in höherem Grade. 4) Zahnkaries wurde konstatiert in 29 (29%) Fällen, plom¬ bierte Zähne in 59 (59%) Fällen. 5) Mandelvergrößerungen hatten 51 (51%) der untersuchten Schüler, bei 1 (1%) Schüler waren die Mandeln gänzlich entfernt. 6) Lungenschwäche besteht bei 4 (4%) der Untersuchten. 7) Anämische Geräusche des Herzens ließen sich bei 5 (5%) Schülern nachweisen. Pulsbeschleunigung bei 10 (10%) Schülern. 8) Druckempfindlichkeit der Blinddarmgegend wiesen 6 (6%) Schüler auf, bei einem (1%) Schüler ist der Wurmfortsatz bereits entfernt, 1 (1%) Schüler ist wegen Leistenbruch operiert. 9) Orthostatische Albuminurie konnte bei 1 (1%) Schüler fest¬ gestellt werden. 10) Skelett und Muskulatur ist bei 10 (10%) sehr kräftig, bei 57 (57%) kräftig, bei 33 (33%) zart entwickelt. 11) An Nervosität leiden 4 (4%) Schüler. 25

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