57. Jahresbericht des Bundesrealgymnasiums Steyr 1932/33

ein großes, schönes Giebelzimmer zu gewinnen und zu mieten. Der Besitzer des Hauses wollte sich auch herbeilassen, die übrigen leerstehenden Räume den Winterbesuchern zur Verfügung zu stellen. Herr Direktor Rimmer war mit der Idee einverstanden und ver¬ sprach seine größte Unterstützung. Ebenso standen der Lehrkörper, der Landesschulrat und das Unterrichtsministerium dem Plane wohl¬ wollend gegenüber. Letzteres versprach sogar geldliche Unterstützung. Am 9. Oktober führte ein Auto mehrere Damen und Herren des Lehrkörpers mit dem Herrn Direktor nach Vorderstoder. Alle Besucher waren von der Lage des Hauses entzückt. Nach Rücksprache mit dem Hausbesitzer und nochmaliger Beratung wurde zur Aus¬ führung des Planes geschritten. Prof. Pichler erhielt den Auftrag, das Heim nach den vorgelegten Plänen zu errichten und die not¬ wendigen Arbeiten zu vergeben. In den folgenden Tagen wurden die Schüler von der Angelegenheit verständigt und eine Sammlung eine unter ihnen eingeleitet, welche einen ansehnlichen Betrag und An Anzahl von Möbelstücken und Einrichtungsgegenständen ergab. zum dieser Stelle sei allen Spendern nochmals der herzlichste Dank Ausdruck gebracht. Mittlerweile schritt der Einbau des Giebelzimmers rüstig vor¬ wärts. Herr Direktor Rimmer hatte für die Wünsche und Bitten Prof. Pichlers nicht nur ein offenes Ohr, sondern auch eine offene Hand. Ebenso ging der Hausbesitzer auf unsere Wünsche in gro߬ zügiger Weise ein. Eine Autoladung Einrichtungsgegenstände wurde ins Heim gesandt und zu Neujahr 1933 richtete Prof. Pichler das Heim in tagelanger Arbeit ein. Die letzten Tage der Weihnachts¬ ferien wollte Herr Direktor Rimmer dazu benützen, das neue Heim zu besichtigen. Er sollte es nicht mehr sehen. Sein am 6. Jänner erfolgtes Ableben setzte allen Plänen ein Ende. Die Besucher des Heimes werden aber dem Manne, der durch seine tatkräftige Hilfe die Schaffung dieses wertvollen Landheimes ermöglichte, ein dank¬ bares Gedenken bewahren. Das Heim besteht derzeit aus dem Schlafraum, einem großen, lichten, luftigen Giebelzimmer mit prächtiger Aussicht. Zur weiteren Benützung stehen den Skiläufern zur Verfügung: eine große Stube, eine Küche, eine Speisekammer und das große Vorhaus. Das Giebelzimmer besitzt 25 Schlafstellen und ist mit Sparherd, Koch¬ geräten, Werkzeugen, Apotheke usw ausgestattet. Die große Wohn¬ stube im Erdgeschoß wurde mit Tischen, Bänken und Lampen aus¬ gerüstet und besitzt einen großen Kachelofen. Die Küche mit großem Sparherd und Wasserleitung ist gleichzeitig als Trockenraum einge¬ richtet. Das geräumige Vorhaus dient zur Aufbewahrung der Ski und Stöcke. Vor dem Haustor wurde ein einfacher Holzvorbau als Abort enthält. Windfanc errichtet. der auch den ist reizend. Hinterm Haus, gegen Die Umgebung des Hauses Gräben zerrissenen Hänge des Tam¬ Norden, steigen die von tiefen Waldesgrün bleiche Zacken, Schroffen berges an, aus deren dunklem 21

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2