55. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1930/31

richtes in allen wesentlichen Belangen Rechnung, sondern entsprechen voll und ganz allen Anforderungen, die an ein modernes und hygienisch gebau¬ tes Schulgebäude zu stellen sind. Sollten sie verwirklicht werden, so würde Steyr wohl eines der schönsten Mittelschulgebäude erlangen. Wie aus den chronologisch dargelegten Phasen der bisherigen Bau¬ geschichte zu ersehen ist, ist leider die Baufrage noch nicht erledigt. Doch ist dringendst eine Aenderung in der Unterrichtsfrage der An¬ stalt notwendig. Denn die Anstalt, die einzige Mittelschule Steyrs, weist einen Stand von 15 Klassen mit über 480 Schüler und Schülerinnen auf muß außerdem das alte, vollkommen unzulängliche Schulgebäude noch mit einer vollständigen Volksschule teilen und kann nur mit Hilfe von Wander¬ klassen, deren sie bereits vier zählt, den Unterricht aufrecht erhalten. Die Direktion muß daher neuerdings betonen, daß das bisherige Schulgebäude trotz verschiedener Adaptierungen als ganz unzulänglich und unzureichend bezeichnet werden muß. Man ist bereits an die äußerste Grenze des Möglichen gekommen und die Notwendigkeit, endlich einmal ein neues, allen modernen Anforderungen entsprechendes Schulgebäude, in dem auch der neue Lehrplan in richtiger Weise durchgeführt werden kann, zu erhalten, ist schon mehr als dringend, sollen nicht große Gefahren für die Jugend, der Zukunft unseres Staates, entstehen. Wenn wir auch im Berichtsjahre in der ganzen Baufrage über die Erwerbung des Baugrundes und über die Verfassung der Baupläne, die sofort ausgeführt werden könnten, nicht gekommen sind, so lassen wir uns doch nicht entmutigen und hoffen zuversichtlich, daß es mit Hilfe der ma߬ gebenden politischen und regierenden Faktoren, die alle von der Dringlich¬ keit des Neubaus überzeugt sind, doch gelingen werde, zum heißersehnten Ziele zu gelangen und den Neubau im Jahre 1932 zu erreichen. Schließlich fühlt sich die Direktion verpflichtet, allen jenen, die sie in der Baufrage ganz besonders unterstützt haben, den herzlichsten Dank zu sagen und um die weitere wertvolle Förderung zu bitten, insbesondere die Herren Nationalrat Bundesminister a. D. Florian Födermayr, die Vertreter der Stadtgemeinde, vor allem ihren Bürgermeister Franz Sichl¬ rader, den bisherigen Vizebürgermeister, Landtagsabgeordneten Pro¬ fessor Dr. Hubert Messenböck, den sich besonders in der Baufrage bemühenden Magistratsdirektor Dr. Ferdinand Häuslmayr, den administrativen Referenten beim o.=ö. Landesschulrate Hofrat Mei߬ Teuffen, der unausgesetzt bestrebt ist, die Sache zur Verwirklichung zu bringen und schließlich die Herren der Hochbauabteilung der o.=ö. Landes¬ regierung, Hofrat Ing. Karl Peters und Baurat Ing. Robert Krah. 32

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