55. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1930/31

ganz ausnahmsweise am Samstag, den 11. Juli 1931, mit Dankgottes¬ dienst und Zeugnisverteilung geschlossen. * * * Zum Schlusse dieses Berichtes muß der Berichterstatter noch die so wichtige Frage des Neubaues für unsere Anstalt besprechen. Denn diese ziehung und des Unterrichtes während des war neben den Aufgaben der E ganzen Schuljahres schon deshalb so stark in den Vordergrund getreten, weil sie ja für die Weiterentwicklung der Steyrer Mittelschule, die trotz aller räumlichen, bautechnischen und schulhygienischen Hindernisse eine sehr große Besuchsziffer aufweist, geradezu eine Lebensfrage bildet. Die am Schlusse des vorigen Schuljahres eingetretenen erfeulichen Ansätze, in kurzer Zeit zu dem schon so dringendst notwendig gewordenen Schulneubau zu kommen, ließen eine baldige Verwirklichung erhoffen. Denn noch während der Hauptferien 1930 fand am Freitag, den 21. August 1930, über Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht vom 31. Juli 1930, Zl. 26.687/1/3, eine kommissionelle Besichtigung des von der Stadtgemeinde Steyr auf Grund des einstimmigen Gemeinderats¬ beschlusses vom 20. Juni 1930 dem Bunde zur Erbauung eines neuen Mittelschulgebäudes zur Verfügung gestellten Grundstückes statt. Die unter dem Vorsitze des administrativen Referenten im o.=ö. Landesschul¬ rate, des Herrn Hofrates Meiß=Teuffen stehende Kommission setzte sich zusammen aus den Herren Oberbaurat Karl Peter und Landes¬ sanitätsinspektor Dr. Ferdinand Reinhardt von der o.=ö. Landes¬ regierung, den Vertretern der Stadtgemeinde Steyr Bürgermeister Franz Sichrader, den Vizebürgermeistern Professor Dr. Hubert Messen¬ böck und Julius Rußmann, dem Stadtbaudirektor Ing. Heinrich Treml, Stadtphysikus Medizinalrat Dr. Oskar Holub, dem Vertreter des Landesdenkmalamtes Dr. Erwin Hainisch, dem Bundeskonser¬ vator Professor Michael Blümelhuber und dem Anstaltsdirektor. Nach eingehender Besichtigung des gesamten Bauplatzes sowie Bespre¬ chung aller für den Bau in Betracht kommenden Fragen an Ort und Stelle, wurde das bei 22.000 km2 umfassende Grundstück von allen Kom¬ missionsmitgliedern als ein überaus günstiger und sehr geeigneter Bau¬ platz bezeichnet. Bereits im Monate Oktober (14. u. 25.) hatte der Direktor mit den Herren Hofrat Meiß=Teuffen und Oberbaurat Karl Peters ein¬ gehende, grundlegende Besprechungen wegen des Bauplanes, denen weitere im Laufe des nächsten Monates mit dem Baurate Robert Krah von der Hochbauabteilung der o.=ö. Landesregierung folgten. Da kam Mitte November aus Wien die unglaublich scheinende Nach¬ richt, daß die für den Neubau bereits mit Sicherheit in Aussicht gestellte 1. Baurate gestrichen und die budgetmäßige Behandlung der ganzen Bau¬ frage bis auf weiteres verschoben worden sei. Bei den hierauf am 15. und 16. Dezember bei den kompetenten Stellen im Unterrichtsministerium und im Handelsministerium sowie bei den politischen Parteien unternom¬ menen Vorsprachen mußte sich der Direktor leider die Gewißheit verschaf¬ fen, daß tatsächlich der Neubau im Budget 1931 keine Aufnahme gefunden habe. Doch gelang es dem Berichterstatter, die verschiedenen maßgebenden Stellen neuerlich von der Dringlichkeit des Baues zu überzeugen. Um aber doch noch wenigstens den Beginn des Baues im Spätherbste 30

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