55. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1930/31

Die schriftlichen Reiseprüfungen im Februartermine wurden vom 23. bis 27. Februar abgehalten; die mündliche Reifeprüfung fand unter dem Vorsitze des Landesschulinspektors Dr. Franz Hofer am Montag, den 2. März 1931 statt. Am 25. Februar 1931 fand die schulärztliche Untersuchung aller Schüler und Schülerinnen statt, die eine Befreiung von einem Pflicht¬ gegenstande anstrebten. Am Donnerstag, den 5. März 1931, wurde der am 3. März in Steyr verschiedene Porträtmaler Meister Josef Diltsch zu Grabe getragen. Maler Diltsch hat in den Schuljahren 1913/14 bis 1918/19 aushilfsweise den Zeichenunterricht mit sehr gutem Erfolge versehen und sein Wirken wird hier in dankbarer Erinnerung bleiben. Die Lehrkörperkonferenz für die Schulgeldermäßigungen im zweiten Semester wurde am 5. März abgehalten. An der am Samstag, den 1. März, am Bundesgymnasium in Linz stattgehabten Gründungs=Versammlung der Arbeitsgemeinschaft der Französischlehrer nahmen die Professoren Anton Neumann und Dr. Martin Pawlik teil. Am 26. März hielt der Religionsprofessor Rudolf Stockenhuber für die Schülerschaft im Geometriesaale einen mit zahlreichen Lichtbildern ausgestatteten Lichtbildervortrag über die „Kultur der Sumerer zu Ur in Chalda und in Mesopotamien Vom 1. bis zum 7. April dauerten die Osterferien. An der in der Zeit vom 28. März bis zum 8. April unter Leitung des Obmannes des Vereines katholischer Religionslehrer an Mittelschulen, Professor Dr. Meinrad Langhammer geleiteten „Studienfahrt 800 " nach Venedig, Florenz und Wien nahmen auch von österr. Mittelschüler unserer Anstalt 7 Schüler (innen) teil, und zwar: Aichinger Marie und von Schmidt Dorette von der 8. Klasse, Kaltenegger Ilse, Pirklbauer Josef und Reithoffer Wilhelm von der 7. Klasse, Zwettler Gertrude von der 6. b Klasse und Steffelbauer Berta von der 4. b Klasse teil. Am 1. April feierte Professor i. R. Leopold Erb, der bis zu seinem Uebertritt in den Ruhestand im Jahre 1920 dem Lehrkörper der Steyrer Realschule angehört hatte, in vollster Rüstigkeit das 70. Geburtsfest. Aus diesem Anlasse wurde Professor Erb, der sich schon seinerzeit als lang¬ jähriger Reichsratsabgeordneter und dann auch während des Ruhestandes ganz besondere Verdienste um die Förderung des Gewerbes zu erwerben wußte, viele Ehrungen zuteil. Eben wegen dieser Tätigkeit wurde er auch vom Bundespräsidenten mit Entschließung vom 28. März 1931 der Titel eines „Regierungsrates" verliehen, zu welcher Auszeichnung Direktion und Lehrkörper die herzlichsten Glückwünsche entgegenbringen. Mit dem 1. April 1931 trat der Stadtpfarrer von Steyr, Hochwür¬ den Herr Kanonikus Johann Strobl nach einer beinahe 60jährigen überaus verdienstvollen seelsorglichen Tätigkeit — volle 35 Jahre in Steyr — in den wohlverdienten Ruhestand. Dem in der gesamten Steyrer Bevölkerung ebenso hochangesehenen wie ungemein beliebten Priestergreise wurde am Dienstag, den 7. April 1931, unter großartiger Anteilnahme eine Pfarrabschiedsfeier veranstaltet, an der auch alle Behörden Steyrs teil¬ nahmen. Die Steyrer Mittelschule war durch den Direktor und die Pro¬ fessoren Dr. Anton Lang und Rudolf Stockenhuber vertreten. Möge es hochwürden Herrn Kanonikus Johann Strobl gegönnt sein, noch recht 27

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2