Dieser Fechtunterricht litt auch heuer wieder unter den so ungünstigen Turnsaalverhältnissen; er wurde zuerst an jedem Samstag nachmittags im Turnsaale der Anstalt abgehalten, Ende März aber wurde er in den vom „Deutschen Turnverein“ zur Verfügung gestellten Brauhaussaal verlegt. Der Unterricht selbst wurde wieder von dem diplom. Fechtmeister Herrn Bundesbahninspektor i. R. Georg Lahner aus Linz erteilt. Die Ausbildungsergebnisse können aber trotz mancher räumlicher Schwierig¬ keiten, die sich einer glatten Durchführung dieses so wichtigen Zweiges sportlicher Betätigung entgegenstellten, als durchaus befriedigende bezeich¬ net werden. Jugendaustausch an die Ostsee. An dem alljährlichen, vom „Deutschen Schulverein Südmark“ in Verbindung mit dem „Verein für das Auslanddeutschtum veranstalteten Schüleraustausch Alpenland¬ Ostseestrand nahmen von unserer Anstalt im abgelaufenen Jahre 23 Schüler teil. Unter Führung von Prof. G. Goldbacher fuhren die Teil¬ nehmer am 31. Juli nach Lübeck, wo die meisten untergebracht wurden. Gemeinsame Ausflüge wurden unternommen zum Ratzeburgersee, nach Mölln und Ratzeburg, in die holsteinische Schweiz und nach Hamburg¬ Stellingen. Gesund, gekräftigt und mit Gewichtszunahme bis zu 7 Kilo kehrten die Teilnehmer des Austausches am 31. August wieder in die Heimat zurück. Tätigkeit des Schularztes. Der mit dem Erlasse des Bundesministeriums für Unterricht vom 10. Februar 1923, Zl. 21.178/II (bezw. des o.ö. L. S. R. vom 23. März 1923, Zl. 665/1) bestellte Schularzt Dr. Ludwig Lebisch führte die ärztliche Ueberwachung des Gesundheitszustandes durch. Er hielt wöchentlich eine Sprechstunde ab, in welcher die besonderen ärztlichen Weisungen erteilt wurden. Die neueingetretenen Schüler und Schülerinnen aller Klassen wurden nach ihrer Körperbeschaffenheit und ihrem Ernährungszustande gründlichst untersucht, die Krankheitserscheinungen einzeln festgestellt und darüber die Eltern verständigt. Der Schularzt besorgte weiters die ärztlichen Untersuchungen für Turn= und andere Unterrichtsbefreiungen und traf die notwendigen Ma߬ nahmen zur Förderung der hygienischen Zustände im Schulgebäude. Schulärztlicher Bericht für 1930/31. Aerztlich untersucht wurden 128 neueingetretene Schüler. Hiebei wurde folgender Befund erhoben: 1. Der Ernährungszustand war bei 22=17.1% sehr gut, bei 68= 53.1 gut, bei 38=29.6% schlecht. 2. Von allgemeinen Erkrankungen fand sich bei 56=43.7% Blut¬ armut der verschiedensten Grade, bei 10.7% Rhachitis, bei (5.4% lymphatischer Zustand. 3. Schilddrüsenvergrößerungen zeigten 16=12.5% im mittleren Grade, 4—3.1% im höheren Grade. 4. Zahn=Karies wurde konstatiert in 36 Fällen =28.1% plombierte Zähne in 65 Fällen 50.7%. 5. Vergrößerte Mandeln ließen sich bei 51=39.8% nachweisen. 15
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