50. Jahresbericht des Bundesrealgymnasiums Steyr 1925/26

mit besonderem Nachdrucke und mit dem Ausdrucke des besten Dankes hervor¬ heben will. Besonders erwähnt muß werden, daß die Elternvereinigung sich auch ein¬ gehend mit der Frage der Einführung der lebenden Fremdsprache in der im Schuljahre 1926/27 zur Eröffnung gelangenden 3. realgymnasialen Klasse be¬ schäftigte. In der am 15. April 1926 stattgefundenen Sitzung sprachen sich die Eltern der 1. und 2. Klasse nach einer sehr lebhaften Wechselrede mit über¬ wiegender Mehrheit für die Einführung des Englischen als zweite lebende Fremd¬ sprache in der 3. realgymnasialen Klasse aus. Leider gibt es noch immer Eltern, welche selten oder gar nie mit der Schule Fühlung nehmen. Es muß daher wiederum schon mit Rücksicht auf die durch die neuen Verhältnisse bedingte und gerade nicht zum Vorteile der Jugend vermin¬ derte Disziplinargewalt der Schule auf die große Wichtigkeit und Bedeutung eines regelmäßigen und engeren Verkehres zwischen Schule und Haus hingewiesen werden. In richtiger und zweckentsprechender Weise werden die Bestrebungen der Schule unterstützt, wenn die Eltern regelmäßig, besonders aber bei auftretenden Schwierigkeiten sich sofort erkundigen. Es soll wieder jener oft verbreiteten An¬ sicht entgegengetreten werden, daß häufiges Nachfragen den Lehrern lästig falle. Im Gegenteil, denn gerade durch öftere gegenseitige Besprechungen kann die Eigenart der Schüler richtig erfaßt und dann richtig beurteilt werden. Die Eltern mögen daher die Sprechstunden und die Sitzungen der Eltern¬ vereinigung fleißig benützen; auch zu anderen Zeiten werden die Lehrer Eltern, die an den Sprechtagen verhindert sind, nach Möglichkeit gerne Auskunft erteilen. Mit diesen Erkundigungen sollen die Eltern möglichst bald nach dem Beginne des Schuljahres einsetzen. Nachfragen unmittelbar vor Schluß des Schuljahres können keine Erfolge bringen und sind daher zumeist wertlos. XII. Schulgeschichte 1925/26. Aus den Hauptferien 1925 sei noch Folgendes nachgetragen: Am 4. Juli 1925 feierten die Abiturienten des Jahrganges 1885 die 40. Jahresfeier ihrer Reifeprüfung. Die einzigen erschienenen Vertreter dieses Jahrganges, die Herren Ministerialrat i. R. Ing. Alexander Bretschneider und Regierungsrat Franz Maleczek, besuchten aus diesem Anlasse auch die einstige Studienstätte, wo sie der Direktor aufs herzlichste begrüßte und ihnen die alten, noch wohlvertrauten Schulräume zeigte. Am 30. August 1925 starb in Leitmeritz der Professor d. R. Herr Anton Doleschal. Professor A. Doleschal, der an der hierortigen Anstalt vom Jahre 1891 bis zu seiner im Jahre 1909 erfolgten Versetzung an der Staatsrealschule in Budweis in voller Pflichttreue gewirkt und die Achtung und Wertschätzung seiner Kollegen und die Liebe und Dankbarkeit seiner Schüler erworben hat, wird an der hiesigen Anstalt stets in treuer Erinnerung bleiben. Das neue Schuljahr 1925/26 wurde am 14. September 1926 mit 12 Klassen¬ abteilungen (7 Stammklassen und 5 Parallelen eröffnet. 50

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