Nicht in der Erwartung, künstlerische Leistungen vorzufinden, sondern Anregung zu schöpfen aus dem Gebotenen, welches wohl geeignet schien, Mitleid zu erwecken für die unverdienten Leiden der stummen Mitgeschöpfe. Die Zeichnungen hätten auch solche Betrachter, die von dem Kapitel „Mensch und Tier“ nicht gerne hören, nachdenklich machen können. Mit leisem Bedauern sah man daher diese trefflichen Werbebilder in die Ferne wandern. Umso größer aber die Freude, als etliche Monate später vom Vorsitzenden der Bostoner Tierschutzgesellschaft Dr. Rowley folgendes Schreiben eintraf: I have been very glad to deal as generously as possible with the members of your School who sent the drawings received, by us some weeks ago. A number of them are very attractive, among the finest that we have received from any source, and the result is, that there will be mailed to you eight large medals and nine small ones, eigheen receiving as a reward „Our Dumb Animals" for a year, and 25 having honorable mention. I want to congratulate you and the School upon the excellent work and only wish that every pupil could have received a prize. With my kindest regards to yourself and the entire School. I am sincerely Yours. Dem Entgegenkommen des Direktors der Lehranstalt für Eisen= und Stahlbearbeitung, Ing. F. Freihofner, ist es zu danken, daß die Denkmünzen veredelt in die Hände der Preisträger gelangten. Schüler der genannten Lehranstalt besorgten nämlich unter Leitung Prof. Gerstmayrs die Gravierung unentgeltlich. Die Preisverteilung fand am 12. Dezem¬ ber 1925 im Zeichensaal statt. Der Berichterstatter gab einen Rückblick auf die Tätigkeit der Jugendgruppe und ihre nächste Aufgabe und erklärte dann den Sinn der Inschriften auf den Denkmünzen: „Kindness is the great virtue“ und „To love beauty is to draw nearer to God.“ Dann zeigte er, wie gerade die wissenschaftliche Arbeit später nicht hart, rücksichtslos und naturfremd machen dürfe und schloß mit der Bitte, es mögen jene Preis¬ träger, denen bisher in einzelnen Gegenständen allzu geringer Erfolg beschieden war, von nun an auch den Verstand neben ihrem reichen Gemut nachhaltig betätigen. Den ersten Preis — die große Denkmünze — erhielten: Ernst Hein, Mraz, Pan¬ huber (III. a Klasse), Haratzmüller, Hufnagl (IV. a Klasse), Lebisch und Schuster (IV. b Kl.). Den zweiten Preis (die kleine Denkmünze) erhielten: Bauer, Reisinger, (II. a Kl.), Mally Hildegard (II. Klasse), Buchner (IV. a Klasse), Graßnigg (V. Klasse), Hofmann und Kefer (VI. Klasse), Reuschel Ingeborg (III. Klasse). Den dritten Preis (Jahres¬ bezug der Zeitschrift „Our Dumb Animals") erhielten: Cerwenka, Hein (II. a Klasse), Lom Josefine (II. Klasse), Blumrich, Gschaider, Handl, Köttensdorfer (III. a Klasse), Veredik Helene, Kokoll, Lehrer, Luka, Pasteyrik Eugenie (V. Klasse), Kaindlstorfer (VI. Kl.), Meisl Gertrude. Ehrende Erwähnung: Fleischhacker, Hubmer, Kosina, Mayrbäurl, Matzek, Moringer Ring, Staudinger, Steiner (II. a Klasse), Biehlmayr, Giester, Reuschel Konrad, Rudelstorfer, Straßer, Weixelbaumer (III. a Klasse), Greger, Schmidt, Peter, Schöndorfer (III. Klasse), Enzinger (VI. Klasse), Siegl Gertrude (IV. Klasse). Oeffentliche Aufführungen im Rahmen der Jugendgruppe fanden zwei statt. So bot ein Theaterabend, welchen Frau Cavaulx veranstaltete, den jugendlichen Tier¬ freunden Gelegenheit, Werbearbeit zu leisten. Schauspielerische Darbietungen heiterer Art, von bewährten Kräften bereitwillig unterstützt, wechselten mit Gedichtvorträgen und Liedern. Prof. G. Goldbacher hatte die Leitgedanken des Tierschutzes in ein wirkungs¬ volles, dichterisches Vorwort gekleidet. Frühlingskind, Sommermaid, Herbstbursch und Wintersmann, vom Jahr herbeigewinkt, fanden wohlverdienten Beifall. Dem Einlernen der Rollen und Gedichte hatten Frau M. Rescheneder und Frl. Lehrerin E. Janatschek viel Zeit und Mühe geopfert. Das Reinerträgnis trug wesentlich dazu bei, die Vogelfütterung während des Winters in ansehnlichem Ausmaß durchzuführen. Am 4. April 1925 hielt die Jugendgruppe eine Frühlingsfeier im Kasinosaal, an welcher Schüler und Schülerinnen aller Klassen mitwirkten. Die Vortragsordnung umfaßte Chor= und Einzellieder (Abt, Hildach, Mendelssohn, Picker), Gedichte (Dahn, Schiller, Mörike), Vorträge des Schülerorchesters, ein Quartett von Kreschner, ein Violinsolo des Stadtkapellmeisters Münzberg, Singtänze und turnerische Vorführungen, geleitet von Frau Prof. Pichler. Den musikalischen Teil leitete Herr Chormeister Alte. Zum Schluß gaben die Schülerinnen der 6. Klasse das Lustspiel „Die Erbin der Tante“ unter Leitung der Frau M. Rescheneder. 200 S Reingewinn wurden der Ortsgruppe übergeben, Der Berichterstatter erachtete es als angenehme Pflicht, Herrn Direktor Rimmer für sein stetes Entgegenkommen zu danken, wodurch den Schülern und Schülerinnen er¬ möglicht wurde, trotz ihrer Lerpflichten am Tierschutz werktätig mitzuarbeiten. Ebenso herzlich sei allen Kollegen, Eltern und Mitwirkenden für die Förderung der Prof. Dr. Martin Pawlik. Jugendgruppe gedankt. 46
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