7. Unterleib. Druckempfindlichkeit der Blinddarmgegend 8—9.7 Prozent, chronische Blinddarmreizung 22.4 Prozent, Blinddarmoperation 1—1.2 Prozent, Leistenbruch 1 —1.2 Prozent, Hoden im Leistenkanal 22.4 Prozent, Hodenoperation 1—1.2 Prozent. 8. Zirkulationsorgane. Änämisches Geräusch 1—1.2 Prozent, Herzklopfen 7= 8.5 Prozent. 9. Knochen, Muskel, Gelenke: Sehr kräftig 5—6 Prozent, kräftig 51 — 62.1 Prozent, zart 26 — 31.7 Prozent. 10. Augenerkrankungen: Kurzsichtigkeit 8—9.7 Prozent, Hornhauttrübung 2= 2.4 Prozent, Erblindung eines Auges 1—1.2 Prozent, Schielen 1—1.2 Prozent. 11. Hautkrankheiten. Änämisches Ekzem 1—1.2 Prozent. 12. Sonstige krankhafte Zustände: Skoliosen 6—7.3 Prozent, Kyphosen 22.4 Pro¬ zent, verkehrte Lagerung der Eingeweide 11.2 Prozent. Dr. Ludwig Lebisch, Schularzt. VII. Jugendgruppe des Wiener Tierschutzvereines, Ortsgruppe Steyr. Ihre Gründerin ist Frau Lavaulx=Vrécourt. Die Jugendgruppe ist kein Verein, sie hat daher keine Satzungen und hebt auch keine Mitgliedsbeiträge ein. Die nötigen Geld¬ mittel werden durch geeignete Veranstaltungen aufgebracht. Sie verfolgt den Zweck, Tiere und Pflanzen zu schützen und deren gute Behandlung zu fördern sowie durch gutes Bei¬ spiel für die anderen vorbildlich zu wirken. Mitglied ist jeder Schüler, der sich freiwillig dazu meldet und durch Uebernahme einer Zählkarte sich dazu verpflichtet, den angegebenen Zweck nach bestem Können zu erfüllen. Die Beratungen finden nach Bedarf und unter Leitung des Unterzeichneten statt. Seit dem Bestehen wurden 405 Zählkarten ausgegeben. Sie tragen den Wahlspruch: „Tu deinen Mund auf für die Stummen und die Sache aller, die verlassen sind.“ In den Klassenversammlungen der Ia, Ib, II. und IIb zeigte sich, daß viele Schüler und Schülerinnen bestrebt waren, dem Wahlspruch getreu zu handeln, indem sie wahrgenommene Tierquälereien persönlich bekämpften oder ihre Er¬ lebnisse dem Berichtenden mitteilten. Insbesondere wird im Einvernehmen mit Professor Dr. Seidl vermieden, lebende Tiere als Anschauungsmittel im Naturgeschichtsunterrichte zu gebrauchen, wo Bilder und Präparate zweckdienlicher sind. Der Vogelfang und sein Hauptanlaß, das Halten einheimischer Singvögel, wird erfolgreich bekämpft. In zahlreichen Fällen haben Schüler und Schülerinnen verletzte Tiere in Pflege genommen und auch sonst die Leiden unschuldiger Tiere zu lindern gesucht, sofern es Gelegenheit und Mittel gestatteten. Wiederholt ist es vorgekommen, daß Mitglieder andere Kinder von der Tier¬ quälerei abhielten. Großen Eifer bekundeten besonders die jüngsten Mitglieder bei der Verteilung von Flugschriften und Kundmachungen. Tierfreundliche Aufsätze und kleinere Notizen wurden aus Zeitungen und Zeitschriften gesammelt und dienten öfter als Grund¬ lage für Sprechübungen. Die Beteiligung an der Wechselrede war stets so rege, daß vorge¬ merkte Berichte oft erst in der nächsten Versammlung vorgebracht werden konnten. Die Urteile der Klasse über die Berichte und Reden der Mitschüler (Mitschülerinnen) lauteten nicht immer günstig, trafen aber in der Regel das Richtige. Im Jahre 1923 beteiligten sich einige Schüler und Schülerinnen an einem Wettbewerb ür Tierschutzwerbebilder, welchen die Bostoner Tierschutzgesellschaft ausgeschrieben hatte. Den ersten Preis erhielt Aumayr Fritz (V. Klasse): 3 Dollar für seine Wasserfarbenmalerei Der Fuchs im Schlageisen“. Mit dem 2. Preis — 2 Dollar — wurde sein Mitschüler Fritz Trojak für das Bild „Vogelfütterung“ ausgezeichnet. Mit demselben Gegenstand hatte sich Renate Kefer (V. Klasse) und Eleonore Giester (II. Klasse) befaßt. Erwin Kamenovic (V. Klasse) zeichnete die ungerechte Verfolgung einer Katze in ländlicher Umgebung, Grete Haratzmüller (III. Klasse) veranschaulichte die Not des Wildes im Winter. Allen Ausstellern wurde außerdem der Bezug der gehaltvollen, mit Bildern und Natur¬ aufnahmen reich versehenen Zeitschrift „Our Dumb Animals" zugesichert. Der Vorsitzende der Bostoner Tierschutzgesellschaft bekundete in einem sehr herzlichen Schreiben seine Freude über diese Leistungen. Durch den Erfolg ermutigt, beteiligten sich im Vorjahre zahlreiche Mitglieder der Jugendgruppe am Bostoner WettbewerbD. ie Professoren Kraus und Scholler unterzogen sich der Mühe, die Schülerzeichnungen, welche die mannigfaltigsten, wirklichen Vorkommnisse aus dem Gebiet des Tierschutzes zum Gegenstand hatten, vor der Absendung im Zeichensaal auszustellen. Zahlreiche Gönner und Freunde der Bewegung besuchten die Bilderschau: 45
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