kinder“ in Verbindung mit der Leitung des Deutschen Schulvereines „Südmark“ in sien ins Leben gerufen hatte, wurde im Sommer 1925 durch den Leiter dieser Aktion, Herrn Studienrat Dr. Johannes Hoffmann in Swinemünde, auch unsere Anstalt einbe¬ zogen. Am 1. Juli trafen vier Schülerinnen und sechs Schüler aus Swinemünde, bezw. Kolberg an der Ostsee in Steyr sein und hielten sich während dieses ganzen Monates bei den Eltern der Austauschschüler hier auf. Es wurden die schönsten Punkte unserer Umgebung besucht und auch einige Bergbesteigungen unternommen. Der Aufenthalt in dem schönen, malerischen Steyr hatte den Swinemünder Kindern ganz außerordentlich gefallen. Am 1. August fuhren die reichsdeutschen Gäste mit den Schülern der Anstalt Achatz Kautsch und Alfred Weidmann der 42=Kl., Thusnelda Goldbacher, Oskar Haberl, Robert Hirtmayr, Friedrich Huber, Stefan Reishofer und Erwin Rudolf der 5. Klasse und Walter Gustas und Heinz Koestler der 6. Klasse unter der Führung des Professors Gregor Goldbacher über Passau nach Regensburg, von wo aus für die Teilnehmer aus Oesterreich und Deutschland ein Sonderzug mit 340 Schülern über Leipzig nach Berlin geleitet wurde. Nach einer kurzen Straßenbahnfahrt durch die Hauptstadt Deutschlands rfolgte vom Stettiner Bahnhof aus die Fahrt nach den verschiedenen Reisezielen an der Ostsee. Der Monat August war sonnig und ermöglichte unserer Jugend in den prächtigen Ostseebädern Swinemünde, Ahlbeck, Heringsdorf und Kolberg die herrlichste Erholung, denn das Meer zeigte stets 19 bis 21 Grad Wassertemperatur. Unsere Schüler waren in den Familien durchwegs mit größter Herzlichkeit aufgenommen und verpflegt worden und unternahmen unter der Führung dortiger Professoren größere Ausflüge zu Land und zur See, so nach Stettin, Divinow und auf die prächtige Insel Rügen. Allen Teil¬ nehmern wird die Fahrt, der Aufenthalt in den Städten Regensburg, Nürnberg und Berlin, sowie das hochinteressante Badeleben am Strande eine Lebenserinnerung bleiben. Mit diesem Jugendaustausch sind sowohl in Deutschland als auch in Oesterreich die besten Erfahrungen gemacht worden. Vor allem trug er auch wesentlich dazu bei, in unserer Jugend das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit beider Bruderreiche kräftigst zu fördern. Auch im Sommer 1926 wird ein ähnlicher Jugendaustausch nach der hinterpommer¬ schen Küste durchgeführt werden, an welcher Aktion 22 Schüler unserer Anstalt sich beteiligen werden. Tätigkeit des Schularztes. Der mit dem Erlasse des Bundesministeriums für Unterricht vom 10. Februar 1923, l. 21.178 II (bezw. des o.ö. L. Sch. R. vom 23. März 1923, Zl. 665/1) bestellte Schularzt Dr. Ludwig Lebisch führte die ärztliche Ueberwachung des Gesundheitszustandes aufs sorg¬ fältigste durch. Er hielt wöchentlich eine Sprechstunde ab, in welcher die besonderen ärztlichen Weisungen erteilt wurden. Die neueingetretenen Schüler und Schülerinnen aller Klassen wurden nach ihrer Körperbeschaffenheit und ihrem Ernährungszustande gründlichst untersucht, die Krankheits¬ erscheinungen einzeln festgestellt und darüber die Eltern verständigt. Der Schularzt besorgte weiters die ärztlichen Untersuchungen für Turn= und andere Unterrichtsbefreiungen und traf die notwendigen Maßnahmen zur Förderung der hygienischen Zustände im Schulgebäude. Schulärztlicher Bericht für 1925/26. 82 neueingetretene Schüler wurden ärztlich untersucht und hiebei folgender Befund erhoben: 1. Der Ernährungs= und Kräfte zustand war bei 14 — 17 Prozent sehr gut, bei 46— 56 Prozent gut, bei 22 — 27 Prozent schlecht. 2. Allgemeine Erkrankungen: Es fanden sich Blutarmut bei 34=41.4 Prozent. Strofulose bei 3—3.6 Prozent. 3. Schilddrüsenvergrößerungen zeigten 17 — 20.7 Prozent im zweiten, 2 — 2.4 Prozent im dritten Grade. 4. Zahn=Karies in 33 Fällen — 40.2 Prozent, plombierte Zähne in 17 — 20.7 Prozent. 5. Nasen= und Knochenraum: vergrößerte Mandeln 19 — 23.1 Prozent, 6. Lungen. Schwäche 4—4.8 Prozent, Lungenspitzenkatarrh 8—9.7 Prozent, Hilus¬ drüsendämpfung 22.4 Prozent. 44
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