Moränen nachweisen. Dort erheben sich aus dem Tal drei hügolartige Anhöhen. An sie lehnt sich talabwärts die Niederterrasse, welche hier eine äuDerst geringe Höhe besitzt. Zwischen dem rechtsseitigen Hügel und dem Talgehänge fließt der Billbach (Fig. 2.) Gute Aufschlüsse an dieser Stelle vergewissern uns, daß die Anhölio aus dem in der Umgebung anstehenden Eamsaudolomit besteht.^) Der mittlere und zugleicli höchste Hügel ist zwar mit Vegetation bedeckt, aber ein kleiner Wasserriß und eine Stelle am Abhang gewähren uns Einblick in sein Material, das neben feinkörnigeren Partien hauptsächlich größere, abgerundete Kalksteinblücke enthält. Sie stimmen im Aussehen mit den Ablagerungen des Buchsteingletschers überein. Ueber den linksseitigen niedrigen Hügelführt der Weg zur Admonter Höhe,teilweise hohlwegartig eingeschnitten. An solchen Stellen erkennt man, daß die Anhöhe gleichfalls ans Lockerboden mit gerun deten Geschieben zusammengesetzt ist, die aber hier viel kleiner sind und zum Teil aus dem Urgebirge stammen. Die beiden Hügel links sind also offenbar nach ihrer äußeren Form und Zusammensetzung als Endmoränen zu bezeichnen. Sie gehören wegen der Verknüpfung mit dem sich anschließenden Niedeitorrassenschotter derjüngsten Vereisung an. Aus ihrer Beschaffenheit geht ferner klar hervor, daß die hier endigende Gletscherzunge sowohl durch das Eis des Buchsteingletschers, als auch des Ennsgletschers gespeist wurde, wobei allerdings der letztere sich gewissermaßen nur mühsam an der linken Talseite hindurchzwängen konntew,ie die geringere Mächtigkeit dos Moränenmateriales auf dieser Seite und das Zurücktreten der kristallinen Geschiebe beweist. Die früher erwähnte \ ^rraut des NiederterrassenI sdüei<X-J Schotters an zentralapinem III!Ii'iJJfPh. ^ y# Material wird auf diese Weise ■f lilllll//fh^i///'/Jl^ ' ' •' vorständlich. '' ^ . Die Ausdehnung der Fig. 2. Qaerschnitt des Tales unterhalb des Elscnziohcrs. WÜrmvei'gletscherung ist also 1 Eamsandoloniit, — 2 würramor'ane. in unserem Tale nicht koiiMutmaßliolie frühere Ilölie der Moräne. stant geblieben. Der Maximalausdohnung entsprechen die Endmoränen unterhalb dos Eisonziohers, der geringeren Entfaltung die früher be schriebenen Ablagerungen dos Buchsteingletschers und die Moränen des Ennsglotschers am Beginn der Buchauer Talweitung. Diese letzteren liegen 3 km von den Endmoränen unterhalb des Wirtshauses entfernt. Man muß sie wohl dem inneren Jungraoränonwall zeitlich gleichsetzen, den man im ehemals vergletscherten Alpenvorland antrifft. Beim Buchsteingletscher hat dagegen ein nennenswerter Eückzug anscheinend nicht stattgefunden. Im Gegenteil, nachdem die Eismassen des Ennsgletschers zurück gewichen, machte er sich erst recht breit und erfüllte das ganze Tal bis zum linken Gehänge, wie das vollständige Fehlen von ürgebirgsmaterial auch auf dieser Seite beweist.®) Seine inneren Moränen treffen wir schon dicht oberhalb des Eisenziohers als Hauptbestandteil der bewaldeten Anhöhe, welche das ganze Tal versperrt und nur links von der oben erwähnten epigenetischen Furche des Buchaiibaches durchschnitten wird. In der Mulde zwischen dem äußeren und inneren Moränengürtcl treffen wir überdies nirgends fluvioglaziale Schotter, geschweige denn Terrassen. Daher ist wohl die Ansicht gestattet, daß der Buchsteingletscher auch bei der zweiten Phase der Würmeiszeit fast bis an dem äußeren Endmoränengürtel heranreichte. Somit wäre jene Mulde, , in welcher der Eisonziehcr liegt und in der sich der Abfluß des Kiengrabens mit dem Billbach vereinigt, nichts anderes, als eine postglaziale Erosionsfurche in einer einst zusammenhängenden ■ Moränendecke. Die Stirnseite ') Ueber dessen Verbreitung in den Ennstaler Alpen vgl. Diener, a. a. 0. S. 08 und Verh. der geol. Helchsanstalt, 188G, S. 03 2) Vgl. die Kartellbeilagen bei Penck-Brüclaier, S. 125, 204. Aelmliche Beispiele einer nacliträgUcben Ausbreitung von Lokalgletsclievn auf verlassenen Hauptgletschcrbetten bei Peuck-Brückner, I. S. 2üo.
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