entspricht in gleicher Höhe eine schmale Polsterrasse rechts, am Abhang des Haidach. Auf ihr erheben sich einige Bauernhäuser. Ein ähnliches Vorkommnis beobachtet man bei St. Gallen, und zwar au jener Stelle, wo das Erbtal sich mit unserem Haupttal vereinigt. Der Zinkenbachgraben verläuft hier dicht neben jener merkwürdigen Bodenschwelle, welche die Mündung des Erbtalcs absperrt. Mit ihr werden wir uns noch später zu beschäftigen haben. Der rechte Abhang besteht hier aus einem düunplattigen, manchmal schieforigen Gestein von grauer bis graubrauner Farbe. Bs ist ein tonig sandiges Material mit Glimmer zusatz und steht auch allenthalben in der Bachsohle an. Unterhalb der Nussabrücke setzen diese Schichten sogar die untersten Partien des linken Gehänges stellenweise zusammen.') Wir haben es also sowohl hier als auch bei Weißonbach mit einer epigenetischen Talbildung im Sinne Poncks zu tun,®) da nach der Ausfüllung der Talfurcho mit Niederterrassenschotter der Zinkenbach sein altes Bett stellenweise verlassen und das ältere anstehende Gestein durchsägt hat. Die Tiefe der Erosionsfurcho wird immer geringer, je weiter wir aufwärts schreiten. Bei Weißenbach beträgt sie 80 m, bei der Nussabrücke nur etwa 35 m und vermindert sich auf wenige Meter unterhalb des Wirtshausos ,,Zum Eisenzieher". Geradein dieser Gegend läßt sich der Uebergang unserer Schothw in Moränen naclnveison. Mächtige Aufschüttungen hatjener Gletscher hinterlassen, der sich vom grollen Buchstein bis zur Tal sohle herab erstreckte. Sie nehmen in breiter Entwicklung die rechte Talseite oberhalb des Eisenziehers ein und sind schon von Penck erwähnt worden. Ein Aufschluß darin (1 km ■ oberhalb des Wirtshauses) enthält in einer sandigen, aber nicht zu stark hervortretenden Grundmasse gerundete Geschiebe, aber auch große kantige und wenig zugerundete Blöcke bis zu '/2 m im Durchmesser und darüber. Weiter talaufwärts ist die mit Vegetation bedeckte Moräne, mit Kalkstein blocken aller Größen förmlich übersät. Die Talsohle wird durch diese glazialen Bildungen ziemlich verengt. Der Buchaubach fließt dicht am linken Abhang, der häufig aus kahlem Fels besteht. Offenbar haben, jene Ablagerungen einst überall das Tal bis zum linken Gehänge erfüllt und der Bach mußte sich erst nach dem Eückzug des Eises in der Moränendecke eine Furche graben. Zu diesem Schluß berechtigt uns die Tatsache, daß die Moränen wiöiter aufwärts, wo sie die schon erwähnten großen Blöcke auf ihrer Oberfläche tragen, ancli auf der linken Talseite stark ontwickolt sind. Dicht oberhalb des Eisenziehers beobachtet man übrigens eine Epigenesis im Bereiche des Moräueumateriales, da der Bach liier eitlen linksseitigen Talsporn, der von der Moränendecke verhüllt war, bei seiner Erosion durcliBchnitton und so eine schiuclitartige Oeffnung in dorn liarten dolomitischeii Gestein gebildet hat. Hier konnte eben das fließende Wasser nicht wie im lockeren Material der giazialoii Ablagerungen an der Verbreiterung der Furche arbeiten. Penck hat einen Zusammonhatig des Buchsteirigletscliors mit jener Abzweigung des Ennsgletschers vermutet, welche über den Buchauor Sattel herüberreichte.'') Eine Berührung der beiden Eismassen liat tatsächlich stattgefunden und die Grenze der zwei Gletsclierznngen läßt sich auch ganz genau feststellen. In den bisher besprocheneu Moränen findet man nur kalkalpiiios Material. Erst jenseits der seclisten Brücke, die iimii oberlialb des Eisenziehers zu überschreiten hat, liegen auch Urgebirgsgesohieho in großer Anzahl. Hier fand ich einen kristallinischen, zugernmleten Block mit einem Durclimcsser von '/4 m und eiiion Quarzitblock von gleicher Größe. Hier stehen wir also schon im Bereiche der Moränen dos Ennsgletschers, der durch Zuflüsse aus den Zeutralalpeu gespeist wurde. .Außer den oben beschriobonen glazialen Ablagerungen, die bereits in der Literatur erwähnt worden sind, lassen sich aber auch dicht unterhalb des ELsenziehers ') Vgl. auch unten Fig. 4. Oltenhav Wcrffner Scliicliton, (leren Vorhaiulonsein in der Gegciul von St. Gallen unrl Weiüenbacli erwillint wird. Vgl. Vorh. der geol Reiehsaiistalt. 1SS7, S.82. ') Vgl. das Beisidel im i. Bd. von Die Aloen im Elsneitallor, S. 22ii. ') A. a. Ü. S. 241. ■') A. a. 0. S. 242.
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