46. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1916

— 64 aus der Cäcilie Schiefermayrschen Scliulstiftung durch Verabfolgung von Lolirbücherti unterstützt werden. Aus der Emil Grscliaiderschen Stiftung werden armen, fleißigen Eealschülcrn Geldbeträge zugewendet. Das Heiligengeistamt findet am Dienstag, den 19. September, um 8 Uhr vormittags in der Vorstadtpfarrkirche statt; diesem haben alle katholischen Schüler beizuwohnen. Nach dem Gottesdienste begeben sich die Schüler in ihre Klassen, wo ihnen die Disziplinarordnung erläutert und die Stundeneinteilung mitgeteilt wird. Der regelmäßige Unterricht beginnt am Mittwoch, den 20. September, früh um 8 Uhr. Für Schüler, deren Eltern nicht in Steyr wohnen, führt die Direktion ein Ver zeichnis empfehlenswerter Kosthäuser. Den Eltern solcher Schüler wird zur Ver meidung unliebsamer Erfahrungen dringend geraten, bei der Wahl des Schülerquartiers und Kostortes vorsichtig zu sein. Für die Behandlung und Beaufsichtigung der Realschüler in den Kosthäusern ist die vom k. k. Landesschulrate genehmigte „In struktion fürE11ern und verantwor11iche Aufseh er von Studierenden an der k. k. Staats-Reals chule in S teyr" maßgebend, welche zu Beginn des Schuljahres allen Eltern und Quartiergebern eingehändigt wird. Nicht die Schüler, sondern nur die Eltern haben das Recht, den Kost- und Wohnort der Schüler zu bestimmen oder zu ändern. Jede solche Änderung muß dem Direktor und dem Klassenvorstand mitgeteilt werden. Lassen wohlbegrüiulcte Tatsachen die häusliche Aufsicht über einen Pflegebefohlenen Schüler als nicht ausreichend und für dessen Sittlich keit oder Fortgang bedenklich erscheinen, so steht dem Lehrkörper nach § 24 der Disziplinar-Ordnung das Recht zu, von den Eltern eine Änderung des Kost- und Wohn ortes zu verlangen und wenn diesem Verlangen nicht entsprochen wird, den Schüler auszuschließen. Um ein ersprießliches Zusammenwirken von Schule uud Haus zu ermöglichen, ist es notwendig, daß Eltern und deren Stellvertreter mehrmals im Semester bei dem Direktor und dem Klassenvorstande und bei einzelnen Lehrern über das Verhalten, den Fleiß und Fortgang ihrer Söhne und Zöglinge Nachfrage halten. Weit entfernt davon, solche Besprechungen als unbequeme Last zu empfinden, wird die Schule vielmehr das Erscheinen der Eltern willkommen heißen, als Beweis ihres Interesses und ihrer Bereitwilligkeit, bei der Lösung der der Schule gesetzten Aufgabe an ihrem Teile mitzuwirken. Steyr, im Juni 1916. Rudolf Glas, k. k. Direktor. ...-- ,." - ■ ^

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