43. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1913

-81- und die Anerkennung und die Stadtgemeinde Odrau ernannte ihn wegen der groO.n Verdienste, die er sieb um seine Vaterstadt erworben, zn ihren Ehrenbürger. Dem Interesse, welches Herr Regierungsrat Rolleder der Erhaltung altertiimlicher Bauten in und um Steyr zuwandte, ist auch die ~eschmackvolle Restaori~rung des bei l,osenstein befindlichen Denkmals zur Erinnerung an den glorreichen Übergang der österreichischen Armee unter Feldmars,hall Graf Kbevenböller über di e Enns am 30. Dezember 1741 zu verdanken. Am 12. JAnner 1905 ernannte ihn die Zentral- kommission fdr Kunst- und historische Denkmal e zu ihren Korrespondenten. Seine Verdienste um die Schule wurden durch 1.ahlreiche Anerkennungen und durch wiederholten Ausdruck der Befriedigung über die Dienstleistung seitens des k. k. Londesscholrates für Oberösterreich, des k. k. Bezirk88cbolrates für Steyr und des k. k. Stadtschulrates für Steyr gewürdigt. Mit Allerhöchster EntacblieUung vom 30. November 1898 wurde er durch die Verleihung des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone ausgezeichnet. Als er im Jahre 1905 anlHlich seiner Ernennung zum Direktor der Staatsrealscbulo in Steyr seine Stelle als Bezirksschulinspektor nied• rlegte, ehrte die Lehrerschaft des Bezirkes Steyr das schul- und lebrerfreundlicbe Wirken dea abtretenden Inspektors, indem sie ibm al, Zeichen dauernder Anerkennung und Dank- b.rkeit eine prAchtig ausgeführte Silberplakette iiberreichte. Ein• fruchtbringende Tatigkeit entfalt.te Herr Regierungsrat Rolleder wahrend seiner siebenjAhrigen Leitung der Realschule. Sein organisatorisches Talent schuf eine Rei be von äußeren und inneren VerAndernngen, welche seinen Namen mit dem Rrblö.hen der Anstalt immer in Verbindung bringen werden. Durch Adaptierungen und Zubauten worden die l,ehrräume vergrößert, hygienisch besser eingerichtet und ausgeschmückt, die Bibliotheken und Lehrmittelsammlungon vergrößert und vermehrt und die Schiiler- freqoent gehoben. Eine große Aufmerksamkei t schenkte er der körperlichen Ertiebung der Realschuljugend. - Auch in dieser Stellung wurde ihm wiederholt die Anorkonnung der Behörden zuteil und mit Allerhöchster Entschließung vom 80. November 1911, wurde ihm der Titel eines Regi erungsrates verlieben, welche Auszeichnung bis jetzt noch kei nem Direktor der Realschule in Steyr zuerkannt wurde. Wenn er auch mit fester Hand die Leitung der Anstalt fdhrto, so erwarb er sich doch durch sein pßichteifriges und verdienstvolles Wirken und sein zuvorkommend•• Wesen die Hochachtung und Sympathie in den weito•ten Kreisen der Bevölkerung und insbesonders im engeren Kreise der Anstalt. War er doch don Lehrern ein kollegialer Freund und Berater, den Schiileru ein väterlicher Fiihrer. Nur schwer verschmertt die Anstalt ihren früh en Verlust und das -ehrende Andenken an seine ersprießliche Tätigkeit wird in der Geschichte der Realschule nie erlöschen. Der Segen, den Regierungsrat Rolleder durch seine unermüdliche Arbeit gestiftet hat, wird für die kommenden Geschlechter weiter Segen verbreiten. Regierungsrat Rolleder wird in seinem Wirken fortl eben und wie er für seine trauernde Familie unvergeßlich bleibt, so werden ibm auch seine Berufsgenossen, Schüler und Freunde ein treues Andenken bewahren. Professor d. R. Thomas Bauernfeind. t Von Prof. M. Ri e ger. Am 18. Milrt 1913 erlag Professor Thomas Bauernfeind in Gries bei Dezen, wo er di e letzten Jahre sei nes Ruhestandes verbrachte, ei nem längeren Leiden. Er wurde ,.n Deintendorf in Niederösterreich am 19. De,.cmber 1837 geboren. Nachdem er in Znaim seimi Gymnasialstudien beendet hatte, begab or sid1 nach Wien, om sich an der Universit,1t d•m Studium der Geographie und der Geschichte 1.u widmen. Am 30. Oktober 1866 wurde er von dnr k. k. wissenschaf\Jicbeu Gyn111asial -Prüfu11gs- Kommission zu Wi en für den Un~,rri cht der Geographie und di,r Oeschichte an

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