43. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1913

- 79 - wurden sie au guuaut-- Einhaltung gl 1 wisser Paragraphc ,ters~lbeu nimrnrt, sv au die§§ 17 und 18, betr.tfond dun G118thausbesucb und da8 Tabakruucl1un, an § 21 (Verbot dur Vcrt:i11sbildn11g, der Teilnahmo an Vereinen oder Ferialverbindungnn, des Tragens von Vurcins- oder anderen Abzeichen, der T{\ilnahm~ am Partoiwosen, an politischen Bustrebungen, Agitationen und Demonstrationen) und •n § 28 (Verbot des Viatizierens). Das Schuljahr wurdu am 5. Juli mit einent feiorlichen Dankamt und darauf- olgender Zougnisverteilung geschlossen. Regierungsrat Direktor Anton Rolleder t- Nekrolog von Prof. Rerget. Uer 20. August 1912 brachte die telegraphische Nachricht nach S1.cyr, d•ß Herr lle.~uruugsrat Anton Rolleder, Direktor der k. k. Staatsrealschule in Steyr, in !lad Nauhuiin im Großherzogtume Hessen plötzlich verschieden sei. Diese Trauerholschalt ri~f in ganz SWyr grolle Bestürzung ben·or, da niemand, der den rdstigen, strammen und lebenslustigen Mann kannte, glauben konnte, daß ihm der • Allbezwinger• so pliitzlich sein Erdenziel set,.en könne. Allein Näherstehenden gegenüber klagte Herr Regierungsrat Rolleder 111\er über Atemnot und Herzbeklemmungen, welche immer häufiger und heftiger auftraten, so daß er sich auf Anraten seines Hausarztes Ende Juli 1912 entschloß, nach Bad Nauheim zu reisen, um hier mittels einer Kor dio angegriffene Gesundheit wieder benust~llen . Dieser Entsehloß wurde von ihm um •• leichter aosgefilbrt, als er hi•r seinen hochverehrten Vorgesetiten, Horrn k. k. Landes- schulinspektor Hofrat Dr. Loos treffen mußte, so da!l zu erwarten war, daß die Wirkung der Kor auch durch dou angenehmen oud anregenden Verkehr noch gefördert würde. Allein - wie so oft im Leben - sollte sich auch hier der Spruch bewahr- heit•n: si doo fadünt idem, non est idem. Während Herr Hofrat Dr. Loos gekräfti 1(1 oud gesund nach Hause iunlckkehrte, wurde Herr Regierungsrat Rolleder noch in v,iller Schaffonskraft vom Tode ereilt; ein Herz,chlag hat ihu am 20. August um '/• 11 Uhr rnrmittags beim Spaziergang getroffen und sein Loben dahingeram. Am 26. August wurde der Leichnam in der Familiengruft am Zentralfriodhofo in Wion zur ewigen Ruhe beigesetzt. Dt.'r Lehrkörper der R~slschole war hoi der Ll'icl1~nfder durch eino Abordnung Yertroteu UOll lrnttij einen Kranz aur den Sarg Jus Vcrblichonen gelegt. Auch dio Schüler ,Jer Ans~1lt sowio die der kommerziellen Fort- bildungsschule ehrten das Andenhn an dt'11 teuerem Dir,~ktor durch eine Kranzspende. Am 2~. August wurde in dor Stadtpfarrkirche das ltequiem unter großer Beteiligung aller Kreise der StaJt abg1.•halte11, dem auch die in Skyr anw('seud1.•n Mitglieder 1les Lchrk,,rpers und diu Schüler dor Anstalt beiwohnten, Am 19. September fand in der Vorstadlpfarrkirchc der Schultrauergottesdienst statt. Einn lrnne Biographie m11ge uns einen Einblick in sein arbeitroicb1_1s Leben und die Vielseitigkeit seiner ßdiltigung gebun. fü.•giP.rongsrat A11to11 Rt>Heder war zu Odrau in Osterreichisch-Scblcshm am 24. Mai 1855 geboren - stand dahor erst im 58. Lebensjahre - studierte in den .Jahren 1867-75 das Unter~ymnasium und die Oberrealschule in Troppau, bo,suchto ,la1111 1875-79 die technischn Hochschule in Wien und wurde daselbst am 10. Juni 1879 für darstellende Geometrie und Mathematik approbiert. Im Jahre 1879/80 supplierte ,•r an der Landesreelschulc in Neutit.cheiu, ,·on 1880-86 nn der k. k. Staatsrealschule im V. He1.irke Wien• und wurde mit Erlaß des k. k. Ministeriums filr Kultus und Unterricht vom 18. Juli 1886, Z. 92tl5, zum wirklichen Lehrer an •ler Staatsrealschule iu St,•yr ernannt, 1lertt11 L~hrkörpor "r bis zu sciuom 'fodo ang11ht,rte. Mit Jo:rlaU 11(,s k. k. Mi11ist•riu111s für Kultus uu,l l"uterricht vom 10. Oktober 1889, z. 14.299, wurde er zum Bezi1·ksschuli11spoktor für den Beiirk St.-yr-St.tdt und -La,ul u:id mit

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2