43. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1913
- 86 - Da der Geburtstag Sr. Majestät des Kaisers In die Ferial- zeit fällt, so wurde die Feier des 80. Geburtstages auf den 4. Oktober 1910 verlegt, an welcher festlichen Veranstaltung alle Schüler teilnahmen. In diesem Jahre wurden zum erstenmal für Oberrealschüler Schießübungen eingeführt, welche am 7. Juni des darauf- folgenden Jahres auf dem Exerzierfelde des Feldjäge~bataillons durch ein Preisschießen mit scharfer Munition beendet wurden. Während der vorhergehenden Hauptferien wurden die Lehrer- und die Schülerbibliothek in das erste Stockwerk übertragen und das naturhistorische Kabinett ebendort in anderen, von der Stadtge- meinde beigestellten Räumen untergebracht. Auch wurden im Turn• saale umfangreiche·Adaptierungen vorgenommen. Das im zweiten Stockwerke freigewordene Bibliothekszimmer wurde in ein Lehr- zimmer umgestaltet, da die große Schülerzahl der ersten Klasse eine Teilung derselben in zwei Parallelklassen erforderlich machte. Zu Beginn des Schuljahres 1910/ 11 wurde in Steyr ein Mädchenlyzeum eröffnet, dessen Gründung von einem Mitgliede des Lehrkörpers der Realschule, dem derzeitigen Leiter desselben, Professor Dr. Emerich Pillewizer, ausging. Diese Mittelschule für Mädchen ist in den Räumen der sogenannten .Industriehalle- untergebracht und erfreut sich eines günstigen Besuches und zielbewußter Entwicklung. Durch die stetig anwachsende Schülerzahl stiegen auch die Anforderungen an die Armenbücherei und daher an die Schüler- lade ganz bedeutend . Wiewohl durch die emsige Tätigkeit des Direktors und des Lehrkörpers immer neue Gönner für die Unter• stützungskasse gewonnen wurden, mußten doch besondere Ver- anstaltungen getroffen werden, um einen größeren Reingewinn zu erzielen. Als solche erwiesen sich die . Schülerakademien• recht segensreich. Die erste fand am 5. und 6. Mai 1908, die nächste am 2. und 3. März 1912 statt, welche Veranstaltungen aus allen Kreisen der Steyrer Bevölkerung zahlreich besucht waren und erfreulicherweise für die Schülerlade einen bedeutenden Gewinn brachten. Da im Schuljahr 1911 /12 die Schülerzahl abermals bedeutend gestiegen war und die Parallelklasse bestehen blieb. machte sich bald als unabweisbare Notwendigkei t die Schaffung neuer Räum-
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