43. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1913

besonders die historischen genannt, unter denen die Heimats- kunde von Steyr (1894) für unsere Heimat und die Geschichte der Stadt und des Gerichtsbezirkes Odrau (1903) für des Ver- fassers Heimat von besonderer Bedeutung geworden ist, Auch die geschmackvolle Restaurierung des Denkmals zur Erinnerung an den kühnen Uebergang der Graf Khevenhüllerschen Armee über die Enns in Losenstein ist der zielbewußten Tätigkeit des Direktors Rolleder zu danken. Sein Name wird durch die Pro- fessor Rolleder-Stiftung (1893) für in bedrängter Lage befindliche Lehrer des Steyrer Bezirkes in dauernder Erinnerung bleiben. Daß so reicher und vielseitiger Tätigkeit die wohlverdiente Anerkennung und Auszeichnung nicht vorenthalten wurde, ist selbstverständlich. Wiederholt hat ihm der Landesschulrat seine Anerkennung ausgesprochen. Se. Majestät der Kaiser verlieh Direktor Rolleder im Jahre 1898 das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone und 1911 den Titel eines Regierungsrates, den bislang noch kein Direktor der Steyrer Realschule trug. Die Stadt Odrau verlieh dem Verstorbenen (1904) das Ehrenbürger- recht und die Zentralkommission zur Erhaltung der Baudenkmale ernannte ihn zu ihrem Korrespondenten. Der in Ruhestand getretene Direktor Edmund Aelschker konnte diesen nicht lange genießen, denn schon am 29. Okto- ber 1906 verschied er nach kurzem Leiden im 66. Lebens- jahre. Die Trauer um den Verstorbenen war eine allgemeine und große. Am Allerheiligentage fand das feierliche Leichenbe- gängnis zum Staatsbahnhofe statt, worauf die Leiche nach St. Veit an der Glan in Kärnten überführt wurde. Im Schuljahre 1906/07 wurden zum erstenmal über Anregung des Direktors ärztliche Untersuchungen und Messungen sämtlicher Schüler der Anstalt vorgenommen, welche sich auf Körpergröße, Körpergewicht, Brustumfang, Zustand der Zähne, Sehschärfe und Hörfähigkeit bezogen und all- jährlich vorgenommen, in jeder Hinsicht gute Ergebnisse zeigten, mit Ausnahme des in den Ländern mit Kalkwasser herrschenden schlechten Zustandes der Zähne, da bezeichnenderweise stets nur un- gefähr 10 % der Schüler ein tadelloses natürliches Gebiß besitzen . Um den Schülern zu Gunsten ihrer allgemeinen Bildung die notwendigsten Grundzüge der lateinischen Sprache bekannt zu