43. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1913

- 88 - ganze prächtige Feier der Erinnerung an die erste Maturitäts- prüfung an der k. k. Staatsoberrealschule in Steyr zu Ende• . Bei diesen Veranstaltungen ergab sich ein Reinerträgnis von 300 K. Dieser Betrag wurde der Direktion vom Festkomitee mit dem Ersuchen übermittelt, damit arme und brave Schüler der Anstalt zu beteilen. Am 22. Dezember, vor Schluß des Unterrichtes, versammelten sich die Studierenden der Anstalt und der Lehrkörper im Zeichensaale für Geometrie, worauf der Direktor an die Studierenden eine Ansprache hielt und sodann an 30 von ihnen eine Spende von je 10 K verteilte. Für den in den Ruhestand getretenen Direktor Edmund Aelschker leitete Professor Emil König die Anstalt. IX. Schon am 14. September 1905 wurde der bisherige Bezirks- schulinspektor Professor Anton Ro 11 eder zum Direktor der Anstalt ernannt und trat am 1. Oktober seinen Dienst an. Die Zeit seiner Amtsführung ist gekennzeichnet durch seine uner- müdliche Werbearbeit für den Besuch und den Ausbau der An- stalt, die Anschaffung moderner Unterrichtsbehelfe und Gewinnung zweckmäßiger Schulräume. Einige Punkte aus seinem arbeits- reichen Leben mögen hier Platz finden . Regierungsrat Anton Rolleder, geboren am 24. Mai 1855 zu Odrau in Österreichisch-Schlesien, besuchte nach Zurücklegung der Mittelschulstudien in Troppau die technische Hochschule in Wien, wo er im Jahre 1879 die Lehramtsprüfung für Mathematik und darstellende Geometrie ablegte. Von 1879 bis 1885 diente er als Supplent an der Landesrealschule in Neutitschein und an der Staatsrealschule im V. Bezirke in Wien und kam 1886 als Professor an die Staatsrealschule in Steyr, deren Lehrkörper er bis zu seinem Tode angehörte, beziehungsweise vorstand. Von 1889 bis 1905 wirkle er als Bezirkschulinspektor für die Bezirke Steyr-Stadt und -Land und wurde 1905 zum Direktor der Real- schule ernannt. Die große Zahl seiner literarischen Arbeiten beweist, daß Direktor Rolleder außer den zeitraubenden Berufsgeschäften fast seine ganze freie Zeit der Wissenschaft widmete. Außer den fach- lichen und pädagogischen Schriften und Abhandlungen seien hier