43. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1913

-15- Halbheil, weshalb es kein Wunder ist, wenn der Gewerbsmann sein Kind nicht in diese Schule schickt, welche keine Weiter- bildung ermöglicht. Nur dann kann diesem Uebelstande abge- holfen werden, wenn entweder eine Vervollständigung zur Ober- realschule oder eine mit der Unterrealschule organisch verbundene allgemeine Gewerbe- oder spezielle Fachschule für Eisenindustrie erlangt werden kann. Alle Bemühungen, hier wenigstens die Anfänge einer allgemeinen Gewerbeschule, oder doch einer ge- werblichen Fortbildungsschule ins Leben zu rufen, fanden zwar allseitigen Beifall, scheiterten aber an der Aufbringung der Kosten. Es müsse aber etwas geschehen, um die jetzt so darniederliegende Industrie in Steyr zu heben• . Nun ruhte die Umwandlungsangelegenheit wieder bis zum Jahre 1871. Am 7. Mai dieses Jahres erhielt die Direktion, wahr- scheinlich auf Grund einer uns unbekannten Eingabe, den Auftrag, .im Einvernehmen mit dem Lehrkörper sich zu äußern, ob und unter welchen Umständen die dortige Realschule in ein vier- klassiges Realgymnasium umzuwandeln wäre, ob eine solche Anstalt geeignet wäre, den bestehenden Verhältnissen und Bedürf- nissen in Steyr zu entsprechen, um die geistigen und materiellen Interessen der Stadt und ihrer Umgebung zu fördern·. Der Direktor (es war der, mit dem inzwischen nach Linz ernannten, gleichnamige Josef Berger) berief sofort die Mitglieder des Lehrkörpers zu einer Konferenz, die sich zwar einmütig für die Umwandlung der Unterrealschule in ein vierklassiges Real- gymnasium aussprach. sich aber auch dahin aussprach, ,dal~ die Errichtung einer Oberrealschule für die hiesigen Ver- hältnisse am entsprechendsten wäre•. Die Konferenz sagte auch, .daß die Errichtung eines mit der Anstalt verbundenen Fortbildungskurses sehr dringend sei•. Direktor Josef Berger wurde bald darauf im Auftrage der Stadtgemeinde nach Wien geschickt und erhielt vom Minister die bestimmte Zusage, daß die Realschule umgewandelt würde. Trotzdem kam vom Landesschulrate die Mitteilung, ,daß das Ministerium die Umwandlung der Realschule noch nicht genehmigt habe und demnach nach dem bisherigen Lehrplan zu unter- richten sei. Ende dieses Jahres (1871) kam an die Direktion die Weisung. ,da die über die Umwandlung der Realschule in Steyr

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