40. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1910

60 und 265 K armen Schülern der Fachschule und Versuchsanstalt für Eisen- und Stahlbearbeitung zuzuwenden. Diesem Beschlusse gemäß wurden 5 Schüler der Real¬ schule mit je 20 K, 8 mit je 15 K, 10 mit je 10 K und 12 mit je 5 K beteilt. Aus der Zäzilie Schiefermayrschen Schulstiftung zur Anschaffung von Lernmittel für arme Realschüler wurde ein Fünftel der Interessen des Kapitals per 20.000 K im Betrage von K 164•80 behoben und stiftsbriefmäßig zur Anschaffung von Schulbüchern verwendet. Die Direktion benützt die Gelegenheit, allen Förderer des Institutes der Schüler¬ lade sowie auch jenen Wohltätern, welche durch Gewährung von Freitischen und durch andere Unterstützungen armen und braven Realschülern das Fortkommen erleichtert haben, den wärmsten Dank abzustatten und daran die Bitte zu knüpfen, auch in Hinkunft in gleicher Weise der armen Realschüler zu gedenken. VIII. Erlässe der vorgesetzten Behörden von allgemeinerem Interesse. Das Gesetz vom 1. November 1909, wirksam für das Erzherzogtum Oesterreich ob der Enns, bestimmt, daß die Unterrichtssprache an den Staats- und Landesreal¬ schulen die deutsche ist. Privatrealschulen erhalten nur dann das Recht zur Ausstellung staatsgültiger Zeugnisse, wenn deren Unterrichtssprache die deutsche ist. (L.-G. u. V.-Bl. 1909, Nr. 58.) Erlaß des Herrn Ministers für Kultus und Unterricht vom 12. Dezember 1909, Z. 48313 (L. d. R. 4. Jänner 1910, Z. 8094 ex 1909) betreffs der Entlassung eines Schülers wegen ungünstigen Studien erfolges. — „Wird ein Schüler nach unfreiwilliger Wiederholung der Klasse am Schlüsse des Schuljahres (bezw. des 2. Semesters abermals als ungeeignet zum Aufsteigen in die nächst höhere Klasse erklärt, so hat er die Anstalt zu verlassen. Dasselbe gilt, wenn ein Schüler in beiden Semestern des Schuljahres in der Hälfte oder in der Mehrzahl der obligaten Lehrgegenstände (Turnen ausgenommen) die Note „nicht genügend erhält. Der k. k. Landesschulrat kann bei Vorhandensein rücksichtswürdiger Umstände in beiden Fällen über Antrag des Lehrkörpers die Wiederholung der Klasse an derselben Anstalt gestatten. IX. Chronik der Anstalt. 1909/10. Die Hauptferien begannen am 9. Juli 1909. An diesem Tage fanden die Aufnahmsprüfungen für die I. Klasse (I. Termin) statt. Es meldeten sich hiezu 39 Schüler, von welchen 37 aufgenommen und 2 zurückgewiesen wurden. Die Ausstellung der geometrischen und der Freihandzeichnungen, die am 7. Juli eröffnet wurde und zahlreichen Besuch aufwies, wurde am 9. Juli geschlossen. Während der Hauptferien wurden in den verschiedenen Schulräumen die nötigen Reinigungs- und Adaptierungsarbeiten von der Stadtgemeinde Vorstehung Steyr durchgeführt. Zum Turnsaal wurde ein Vorraum (Ankleidezimmer) gewonnen und neu eingerichtet, während der bisherige Vorraum in einen Geräteraum umgestaltet wurde. Im Schülerlaboratorium wurden 8 Arbeitsplätze neu eingerichtet. Am 18. August nahmen die anwesenden Mitglieder des Lehrkörpers am feier¬ lichen Gottesdienst anläßlich des Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef I. teil. Am 16. September wurde die Aufnahmsprüfung für die I. Klasse (II. Termin abgehalten. Es meldeten sich 5 Schüler, welche aufgenommen wurden.

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