33 birge im Süden durch die Depressionen von Mitterndorf und Äussee vom Dachstein, im Nordwesten durch den Lauf der Traun vom Höllengebirge, im Nordwesten durch die große Bucht von Windischgarsten vom Sengsengebirge und im Osten durch den Paß Pyhrn von den Haller Mauern getrennt, während dasselbe im Südosten durch das Längental der Enns begrenzt wird und sonach hier unmittelbar teilnimmt an dem südlichen Abfall der Kalkzone gegen die Zentralkette der Niedern Tauern Die Vegetation des Gebietes in ihren Beziehungen zum Klima. Die Vegetationsverhältnisse des Geländes werden vor allem durch das Klima und die chemischen und physikalischen Eigenschaften des Bodens, in zweiter Linie durch Exposition und Standortsverhältnisse bedingt. Als Untergrund tritt durchwegs Kalk oder kalkhaltiges Gestein auf, so daß der Boden als ein wasserdurchlässiger, trockener und warmer Boden bezeichnet werden muß. Die Gliederung der Pflanzendecke unseres Gebietes ist daher hauptsächlich von den klimatischen Faktoren, Wärme, Licht und Niederschlagsverhältnissen (mit Ein¬ schluß des Windes) beherrscht. Die durch die verschiedenen Höhenlagen hervorgerufenen klimatischen, insbesondere Wärmeunterschiede im Gebirge sind es, welche den einzelnen Pflanzenforma¬ tionen und deren charakteristischen Leitpflanzen bestimmte obere Höhengrenzen setzen, so daß die dadurch bedingten Unterschiede in der Vegetation eine Unterscheidung in aufeinander folgende Gürtel oder Regionen der Vegetation gestatten, welche durch bestimmte Höhenlinien von einander geschieden werden. In unserem Gebiete können wir folgende Regionen unterscheiden: 1. Die Kultur¬ region mit Getreide- und Obstbau bis 750 m, 2. die Waldregion, bestehend aus der Laubwald- und zwar Buchenwaldregion bis 1300 m und aus der Nadelwald- und zwar Fichtenwaldregion bis 1550 m und Lärchenwaldregion bis 1650 m. Die Wald¬ grenze, welche im Mittel 1600 m hoch liegt, trennt die Waldregion von der 3, der Hochgebirgs- oder alpinen Region, bestehend aus einer unteren oder Krummholzregion, bis 1900 m und einer oberen, der Region der hochalpinen Matten und Triften, welche im Toten Gebirge schließlich der Steinwüste Platz macht, wo fast nur noch einige Flechten und Moose die Vegetation bilden. Die Eigentümlichkeiten des Alpenklimas, welche die Unterschiede der Pflanzen¬ welt in den Alpen gegenüber der der Niederungen bedingen, sind : 1. Die mit der Bodenerhebung stattfindende Abnahme des Luftdruckes, welche auch die anderen klimatischen Faktoren, Wärme, Licht, Niederschlagsverhältnisse wesentlich beeinflußt. Die Abnahme des Luftdruckes ist von einer solchen der Luft¬ temperatur begleitet, indem die mittlere Jahrestemperatur im Schatten für 100 m Steigung durchschnittlich 0•57° C abnimmt. 2. Eine weitere Folge der Luftverdünnung, welche sich bei zunehmender Höhe ebenso direkt bemerkbar macht wie die abnehmende Luftwärme, ist die wachsende Intensität der Wärmestrahlung (Insolation). Die Folge davon ist eine sehr beträcht¬ liche Erwärmung des Bodens während des Tages und eine bedeutende Abkühlung durch Ausstrahlung in der Nacht. Infolge der starken Bestrahlung tritt der Gegensatz der Vegetation verschiedener Himmelslagen im Gebirge viel auffälliger hervor als in niederen Lagen, die Exposition spielt in der Alpenflora eine wichtige Rolle. 3. Nicht nur die Wärmestrahlung sondern auch die Lichtstrahlung ist in den höheren Lagen eine intensivere als in den tieferen Lagen. Dazu kommt noch, daß das Höhenlicht reicher an blauen, violetten und ultravioletten Strahlen als dasjenige der tieferen Lagen ist, indem der stark brechbare Teil des Spektrums von der At¬ mosphäre am stärksten absorbiert wird. 4. Mit der niederen mittleren Jahrestemperatur steht die kurze Vegetationsdauer, der alpinen Region, d. h. die Zeit vom Erwachen der Vegetation bis zum
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