13 - nach Norden abstürzender und teilweise überhängender Felsblock, welchen Herr Prof. Goldbacher in seinem Gedichte „Dá stoand Jag“ verherrlicht hat, ist aus Hierlatzkalken aufgebaut. Die Steilheit der Wände und die scharfe Gratbildung verleihen dem Schiefersteine den Charakter eines Hochgebirges. Die Vegetations-Verhältnisse. Der Südhang ist am Fuße, soweit es die Böschung zuläßt, mit Kulturen bedeckt. Wo stufenförmige Absätze vorkommen, die den Ackerbau noch ermöglichen, sind kleine Gehöfte entstanden, die bis 800 m reichen. Bis zu dieser Höhe gedeihen auf der Südseite alle Feldfrüchte und Obstarten. Über der Kulturregion liegen auf dieser Seite Weiden und Triften. Die Flora gleicht in den unteren Teilen des Hanges der früher beschriebenen. Nur kommen hier in der Weiden- und Trift-Formation zwei Pflanzenarten vor, welche dort fehlen, nämlich: Orchis pallens L. und Ophrys myodes L.; die erste durch ihre Farbe und ihren Duft, die letztere durch ihre Gestalt auffallend. Der Kirschbaum reicht auf der Südseite bis 900 m, Weißbuche, Berghorn, Haselstrauch, Weißdorn, Berberitze und wolliger Schneeball bis 1000 m hinauf. Über der Formation der Weiden und Triften folgt die Fels- und Geröllformation, welche hier sehr schön ausgebildet ist, weshalb ich diese etwas eingehender beschreiben will. Die Arten dieser Formation sind mit xerophytischen Merkmalen ausgestattet und in ökologischer Beziehung diesem trockenen Standorte gut angepaßt. Durch ihre großen und schön gefärbten Blüten schmücken sie sehr die Felsen. Die Formation setzt sich zusammen aus: Sesteria coerulea Host., Festuca glauca Lam., F. rubra L., Koeleria cristata L, Melica ciliata L., Anthoranthum odo¬ ratum L, Calamagrostis varia Baumg., Euphorbia Cyparissias L., Hippo¬ crepis comosa L., Sedum album L, S. maximum L., Erica carnea L, Aster alpinus L., A Bellidiastrum Scop, Erysimum silvere Cr., Thesium alpi¬ num L., Gypsophila repens L., Globularia cordifolia L., Heliosperma alpestre Al. Braun., Saxifraga Aizoon Jacq., Teucrium montanum L., T. Camoe¬ drys L., Satureja Acinos Scheele, S. alpina Scheele, Hieracium villosiceps Näg. et Pet., H. Schmidtii Tausch, H. Pilosella L., Cirsium eriophorum Scop., Thymus Chamaedrys Fr., Digitalis ambigua Murr., Galium Austriacum Jacq., G. anisophyllum Vill, Potentilla Clusiana Jacq, P. caulescens L., Achillea Clavenae L., Rosa pendulina L, Silene nutans L., S. venosa Aschers.. Rubus saxatilis L., Arabis arenosa Scop., A. alpina L., Artemisia Absinthium L., Athamanta Cretensis L., Physalis Alkekengi L., Cynanchum Vincetoricum R. Br., Lithospermum officinale L., Cynoglossum officinale L.; Erigeron acer L., Androsace lactea L, Anthericum ramosum L., Buphthalmum salicifolium L, Dianthus Carthusianorum L., Helianthemum glabrum Koch., Verbascum thapsiforme Schrad., Stachys Germanica L., Echium vulgare L., Campanula rotundifolia L. C. Scheuchzeri Vill., C. pusilla Inke., Helleboros niger L. An schattigen Stellen gegenüber dem Steinernen Jäger: Ranunculus alpestris L. und R. montanus Willd., Valeriana tripteris L. und V. montana L.; auf dem Steinernen Jäger und dem gegenüberliegenden Felsblock: Draba aizoides L., Saxi¬ fraga Burseriana L. und Valeriana saxatilis L. Aus den mit Erde und Moder erfüllten Klüften der Felsen wachsen Sorbus Aria Cr. und Lonicera alpigena L. hervor. Die Anpassung der genannten Felserophyten an die trockenen StandortsVerhältnisse bestehen in einer erleichterten Wasseraufnahme und einer entsprechenden Regulierung der Transpiration in der kritischen trockenen Zeit. Fast alle haben gut ausgebildete Wurzeln; die einen tiefgehende Pfahlwurzeln, um den Wasservorrat der Spalten auszunützen, die anderen ein reich verästeltes Wurzelwerk, um das in geringer Menge im Boden vorhandene Wasser, das infolge der Bedeckung des Erdreiches mit Steinen besser zurückgehalten wird, aufzusaugen.
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