40. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1910

11 Buchstein (1994 m), Großer Buchstein (2224 m) und Hochtor (2372 m; rechts davon sieht man die Haller Mauern. Im Süden liegt das Sengsengebirge mit dem Hohen Nock (1961 m) und dem Hochsengs (1836 m), im Südwesten das Tote Gebirge mit dem Prielstock (2514 m), im Vordergrunde erheben sich die Krems¬ mauer (1599 m) und die Falkenauer (1430 m) und im Westen die Spitze des Traunsteins. Der Hohe Buchberg (1272 m). Wenn man von dem schon erwähnten Pfaffenboden nach rechts oder Norden abzweigt, so gelangt man auf den Hochbuchberg. Der Pfaffenboden, auf welchem der Trattenbach entspringt, liegt etwas höher als die früher genannte Schobersteinterrasse und ist wie diese aus Kössener Schichten und Lias-Fleckenmergeln aufgebaut. Diesen ist der gleichmäßig geböschte, pyramidenförmige Gipfel des Hochbuchberges aufgesetzt, welcher als das westliche Ende eines von Westen nach Osten streichenden Rückens erscheint. Er besteht aus Hauptdolomit, der in 1 bis 1 m mächtigen Schichten abgelagert ist. Nach Westen fällt er steil — unter einem Winkel von 40° — zur Steyr ab, nach Osten allmählich zum Tale des Trattenbaches. Diesem nach Osten sich abdachenden Rücken ist ein Zug steiler Felsmauern aufgesetzt, welche aus Vilser Kalken aufgebaut erscheinen. Im Norden ist das Krückenbrett vorgelagert. Die Vegetationsverhältnisse sind denen des Schobersteins sehr ähnlich. Wenn wir den erwähnten Weg einhalten und vom Pfaffenboden (800 m) oder der Südseite aus die Spitze besteigen, so durchschreiten wir zuerst den Mischwald, in welchem die Buchen vorwalten und gelangen dann auf eine echte Sesleria-Heide, auf welcher im Sesleria-Rasen nur eine kleine Zahl untergeordnet auftretender Stauden und Gräser eingestreut vorkommen, nämlich: Laserpitium latifolium L., Bupleurum longi¬ folium L., Satureja alpina Scheele, Phyteuma orbiculare L, Hypochoeris maculata L., Carduus defloratus L., Cirsium Erisithales Scop., Teucrium Chamaedrys L., Gymnadenia odoratissima Rich., Orchis globosa L., Galium Mollugo L., G. Cruciata L, G. Austriacum acq., Centaurea montana L., Hieracium vulgatum Fr., Melica nutans L., M. uniflora Retz, Koeleria cris¬ tata L., Calamagrestis varia Baumg. Der Gipfel ist mit Buchenwald bewachsen. Wenn man von der Spitze nach Norden absteigt, gelangt man zum sogenannten Sulzboden, einer muldenförmigen Vertiefung im Niveau des Pfaffenbodens, mit welchem er auch den gleichen geologischen Aufbau besitzt. Hier breiten sich nach Westen und Osten hin schöne Bergwiesen aus, welche, bei ähnlicher floristischer Zusammensetzung wie die des Schobersteins, drei Florenelemente mehr aufweisen, die als Charakterpflanzen dieser Wiesen auftreten, nämlich: Trollius Europaeus L., Lilium bulbiferum L. und Nigritella augustifolia Richard. Wenn wir den Weg, der über den Sulzboden führt, nach Osten verfolgen, so gelangen wir, die aus Vilser Kalken aufgebauten Felswände zur rechten liegen lassend, in das Trattenbachtal. Die Beisteinmauer (617 m). Wenn wir den Rücken des Schobersteins verlassen und den Rückweg antreten, so gelangen wir durch den die Nordflanke bedeckenden Wald zur SchobersteinTerrasse und zum Klausrieglergute und dann weiter an der Beisteinmauer vorbei in das Trattenbachtal. Die Beisteinmauer ist ebenso wie die Pfaffenmauer aus Vilser Kalken aufgebaut. Die Pflanzenformationen und die sie zusammensetzenden floristischen Elemente sind denen des Schobersteins sehr ähnlich. Nur ist zu bemerken, daß die sanftgeböschte Südseite drei Pflanzenarten von südlichem Gepräge ausweist, welche schon Kerner in

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