39. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1909

57 — 4. Der Stipendiat hat alljährlich nacbauweiscn, daß er die für das betreffende Jahr vorgeschriübencn Prüfungen und Colloquien mit Erfolg bestanden hat, widrigenfalls ihm das Stipendium entzogen werden soll. 5. Nachgewiesene länger dauernde Erkrankung und pflichtgemäß geleisteter Militär ­ dienst während des betreffenden Jahres machen eine Ausnahme und annullieren jedesmal die Nichterfulllung der Bestimmungen des Punktes 4. «. Anspruch auf das Stipendium hat, unter Erfüllung der formulierten Bedingungen, vor allen ein in Steyr, in Ermanglung eines solchen ein in Kirchdorf, in Ermanglung eines solchen ein in Enns und zuletzt überhaupt ein in Oberösterreich geborener und an je diesem Orte oder im Lande heimatlicrechtigter junger Mann. 7. Das Stipendium kann in besonders berücksichtigungswürdigen Fällen dem Stipen ­ disten auch nach der Absolvierung der Hochschule auf sein Ansuchen ein weiteres Jahr belassen werden. Am 18. Mai unternahmen alle Klassen unter Führung ihrer Vorstände den Maiausflug. Nach längerer Krankheit starb am 21. Mai der begabte, fleißige und brave Schüler der III. Klasse Heribert Ippen. An seinem Leichenbegängnisse beteiligten sich der Lehrkörper und die Schaler, die an seinem Sarge Kränze niederlegten. In der Zeit vorn 24. bis einschließlich 27. Mai fanden die schriftlichen Reifeprüfungen statt. Die zweite Zensurkonferenz wurde am 27. Mai abgehalten. Die Pfingstferien umfaßten heuer nur den 30. und 31. Mai. Dio Konferenz zur Bestimmung der Versetzungsprüfungen fand am 3. Juni statt und die Prüfungen wurden in der Zeit vom 11. bis 22. Juni abgehalten. Am 10. Juni nahmen der Lehrkörper und die Schüler an der Frohn- lei chn am s pro Zession in der Stadtpfarrkirche teil. Wie alljährlich, veranstaltete auch heuer der Gabelsberger Stenographen-Verein in Steyr am 12. Juni für die Schüler der Anstalt im Zeichensaale für Geometrie ein Wettschreiben. Der Direktor begrüßte den Vorstand des Vereines Herrn Ignaz Schmid und die erschienenen Ausschußmitglieder, worauf Herr Schmid in längerer Rede erwiderte, die in ein Hoch auf Se. Majestät ausklang. Professor Goldbacher, der Stenographielehrer der Anstalt, leitete das Wettschrciben, an welchem sich alle 29 Schüler der IV. und 18 Schüler der V. Klasse beteiligten. Erstere mußten ihre Fertigkeit im Lesen stenographischer Korrespondenzschrift dartun und hierauf ein Thema aus der Kurrentschrift in stenographische Korrespondenzschrift und ein solches in Kurrentschrift übertragen. Die Schüler der V. Klasse (Fortbildungskurs) müllten zuerst einem Diktate von einer Minute in der Schnelligkeit von 110 Worten, dann einem solchen von fünf Minuten in der Schnelligkeit von 90 Worten in der Minute folgen, das Geschriebene sofort wieder lesen und schließlich in Kurrentschrift übertragen. Die Preisrichter haben folgende Schüler mit Preisen (Bücher in stenographischer Schrift), Diplomen und Anerkennungen beteilt, und zwar von der IV. Klasse: 1. Karl Gsöllpointner (Gabelsberger Ehrenmedaille aus Bronze mit Diplom), 2. Josef Fleischanderi (Goethes „Hermann und Dorothea “ ), 3. Friedrich Watzinger (Schillers „Wilhelm Teil “ , 4 Hermann Laschenzky (Lessings „Minna von Barnhelm “ ). Diplome erhielten : Leopold Breuer, Richard Lackner, Franz Köbler, Franz Nöster, Rudolf Zatfek, Hans Leopold, Karl Schernhammer, Franz Baminger, Karl Upfimny und August Davanzo. Anerkennungen erhielten : Franz Paulmeyr, Adalbert Koller, Heinrich Schrangl, Rudolf Jungmair, Julius Bayer, Eduard Kaiser und Ferdinand Gründler. Von der V. Klasse: 1. Rudolf Socha (Gabelsberger Ehronmedaille aus Silber mit Diplom), 2. Josef Binderberger (W. Meyer - Försters „Karl Heinrich “ ). 3. Franz Schachner (Schillers „Don Karlos “ ), 4. Johann Erlacher (Goethes „Faust “ ). Diplome erhielten: Willibald v. Paumgartten, Heribert Mattausch, Franz Muckenhuber und Josef Brandtner. Anerkennungen erhielten: Friedrich Rehberger, Josef Ippen, Franz Klein, Ernst Fried und Richard Panny.

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