39. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1909
- 36 der Jugend über die Wichtigkeit zweckmäßiger Pflege des Körpers zu Hause, strenge Beobachtung der richtigen Körperhaltung während des Unterrichtes, des tiefen Atemholens und des Atmens durch die Nase, der Reinhaltung von Kleidern, Büchern und Requisiten und durch sorgfältige Reinhaltung der Anstaltsräume, ferner durch nach drückliche Förderung aller gesunden Leibesübungen. Am Turnunterrichte beteiligen sich alle Schüler, die nicht wegen eines körperlichen Gebrechens davon befreit werden müssen. Die Untersuchung der vom Turnen zu befreienden Schüler nahm der Stadtphysikus Herr Dr. Richard Hauk im Sinne des § VIII der Instruktion für den Turnunterricht vom 12. Februar 1897, Z. 17.261 ex 1896, vor und wird ihm für seine freundlichen Bemühungen der beste Dank ausgesprochen. Vom Turnunterrichte waren 24 Schäler (16 für immer, 8 vor übergehend) befreit, so daß 180 oder 88 2 % regelmäßigen Turnunterrichte bei wohnten. Sobald es die Witterung zuläßt und die in den Schulhöfen getroffenen Vorkehrungen hiezu ansreichen, wird im Freien geturnt. Das Baden und Schwimmen wird zur Erholung, Stärkung, Abhärtung und Gesunderhaltung eifrig betrieben. Die große und schöne Schwimm- und Badeanstalt der österreichischen Waffenfabriksgesellschaft besuchten 157 Schüler und gewährte die genannte Gesellschaft dreißig mittellosen Schülern Freikarten. Ira Ramingbach badeten an erlaubten Stellen 85 und in den Flüssen Enns und Steyr 125 Schüler. Freischwimmer waren 126 Schüler oder 617 %. Die Badeanstalt der Sparkasse- Direktion in der Badgasse gewährte den Schülern die Begünstigung, ein Wannenbad (mit Handtuch und Seife) um den ermäßigten Preis von 50 h nehmen zu dürfen. Wannenbäder nahmen zu Hause 72 und in der Badeanstalt 102 Schüler. Von der Schülerlade wurden an arme Schüler 80 Stück Badekarten unentgeltlich verabfolgt. Der Winter des vergangenen Schuljahres war für das Schiläufen seit vielen Jahren einer der günstigsten. Es wurden unter der Leitung des Professors G. Goldbacher mit den Schifahrern der 3. bis 7. Klasse 21 gemeinsame Ausfahrten (gegen 13 im Vorjahre) unternommen, die meist auf die Abhänge des Damberges führten. Wie im Vorjahre, so standen auch heuer der Übungsplatz und die Sprunghügel des Schiklub „Telemaik “ in St. Ulrich und am Damberg den Schülern zur freien Verfügung, wo von dem Leiter der Schiabteilung die Technik des Schilaufens und Springens erklärt wurde, welch letzteres heuer infolge der günstigen Schneeverhältnisse häufig geübt wurde, wobei schließlich auch schöne Leistungen erzielt wurden. Bei dem am 14. Februar 1909 vom Schiklub „Telemark “ veranstalteten Wett lauf beteiligten sich 15 Schäler. Die Ergebnisse des Schülerwettlaufes, welcher sich von der Dambergpyramide bis nach St. Ulrich erstreckte, waren folgende: 1. Preis, ein Paar Schi, errang Josef Binderberger, V. Klasse, Rennzeit 14'48". — 2. Preis, eine Sportskappe, Rudolf Gsöllpointner, VI. Klasse, 16'40". — 3. Preis, ein Buch, Josef Smykal, VII. Klasse, 20'85". — 4. Preis, ein Schi-Lehrbuch, Johann Erlacher, V. Klasse, 21'45". — Bei dem Wettspringen am gleichen Tage erwarben den 1. Preis: Einen Gemsbart, Josef Binderberger, V. KL, mit 6 ’ 8 m. — 2. Preis: Ein Paar Schifäustlinge, Richard Panny, 6 m. — Außerdem veranstalteten die Schifahrer der V. Klasse unter sich ein Schi wettlaufen vom Damberg nach St. Ulrich, bei welchem der Reihe nach die Schüler Heribert Mattausch, Josef Binderberger, Richard Panny und Josef Ippen die Preise er rangen. — Anfangs März hatten sich einige Schüler auf der sogenannten „Vogelhuber leiten “ am Damberg selbst eine Sprungschanze erbaut, auf welcher durch Spenden eines Gönners (Herr H. Drahowsal) ein 2. Schülerwettspringen am 6. März abgehalten werden konnte, wobei außerordentlich gute Sprungweiten erzielt wurden. Den 1. Preis, Schillers sämtliche Werke, nebst Ehrenpreis für den weitesten Sprung, erwarb sich Richard Panny, V. KL, mit 13 7 tn Sprungweite. — 2. Preis, Körners Werke, Josef Binderberger, V. Kl, 132 m. — 3. Preis, Fendrich der Schilauf, Johann Doppler, VI. KL, Ilm. — 4. Preis, ein schönes Taschenmesser, Rudolf Gsöllpointner, VI. Kl.,
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