38. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1908
- so bes!Atigto ihn am 8. Oktober 1867 doftnitiv im Lehramto und verlieh ihm den Titel ,Professor" . Er beug dann einen Gehalt von 680 fi. öst. Wlhr. Als dann Josef Berger, der erste Direktor der k. k. Staatsrealschule in Steyr, der zum Direktor der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Linz ernannt worden war, Ende Mln: 18i0 Steyr verließ, wurde Professor Sadtler laut Erlasses der k. k. Statthalkr•i vom 28. Mlln: 1870 mit der interimistischen Führung der DirektionsgescMfte betraut, in welcher Su,llung er einon Gehalt von 800 fi. und ei ne Quinquennal1,ulage vun 200 ff , bezog. Allein schon am 9. Oktob,,r 1870 verlief! auch er Steyr, da ihn dor Horr Minister für Kultus und Unterricht mit dem Rrlasse vom 21. Sept. 1870 zum Hauptlehrer an der k. k, Lehrerbildungsanstalt in Lint ernannt hatte. Sein Abgang von Steyr wurde ,·on Lehrern und Schülern aufrichtig bedauert. In seiner neuen Stellung verblieb er bis zum Jahre 1882. , Im November 1882 verließ Professor Sadtler•, wie die Z.itsehrin des o.-ll. Landeslehrervereins am l. April 1908 berichtet, ,für seine segens- reiche Lehr1Atigkeit ausgezeichnet mit dem goldenen Verdienstkreuze mit der Krone für immer die Anstalt. Er war nicht nur ein eifriger Lehrer, ganz erfüllt von der Wichtigkeit seiner Aufgabe, er hatte auch jene Gewissenhat\igkeit, welche bei Beurteilung von Leistungen nicht nur über alle Parteilichkeit erhebt, sondern auch mit oinor gewissen Strenge und Genauigkeit, welche keinem wahren Mathematiker fehlen, auch das rechte Wohlwolleu für die Schüler verbnnd. Außerordentlich klar und einfach war sein Vortrag, der nicht nur lebhaftes Interesse filr dio Sache ieigte, sondom auch lnl.ttresse bei den Schülent zu erwecken wußte, welche nur in Achta.ng und dankbarer Erinnerung ihres einstigen tüchtigen Lehrers gedenken. Durch 26 Jahre konnte er sieh bei körperlicher und geistiger Frische seines Ruhestandes erfreuen, der ihm Gelegenheit gab, sich mit Emsigkeit seiner Lieblingsbescblftigong, dem Geigenbaue, hinzugeben, deun t:utltigkeit war auch dem alten Herrn fremd.• Ehre seinem Andenken ! Der k. k. Landessehulinspoktor Herr Dr. Josef Loos ont,n:og die Anstalt am 7. Jänner, -11., 14., 16., 18. und 20. Män: einer eingebenden In spektion und hielt am 20. Mln: di e lnspektionskoufereni ab. Der k. k. Landesschulrat sprach sodann mit Erlaß vom 1 1. April 1908, Z. 2815, dem Direktor Rolleder sowie den Professoren König, Rieger, Herget, Stephan, Goldbacher und Brand für ihr berufä- oi friges und erfolgreiches Wirken deu Dank uud die Anerkennung aus . Am 28 . März wurde die Konfärenz zur Feststellung des Lektionsplanes für das Schuljahr 1908/ 09 und wegen der in Gebrauch zu nehmenden Lehrbücher abgehalten. Am 26. MArt wurde der SUJ>plent an der Anstalt Johann Seheib e 1- be rg er im Festsaal• der Wiener UniversitJit zum Dokt-0r philosophiae promoviert. Der k, k. Landesschulrat b•stltigte den wirklichen l!•ligionslehrer IV on z e 1 Brand nach Absol vierung des Probctrienninms unter Znerkeonung des PNfessor• Titels im Lehramte. (L.-S.-R.-E. vom 29. März 1908, Z. 1808.) Am 6. April fand die erste Monatskonferenz sta tt. Am gleich•n Tage hielt der Ph)·siker Alexander Liebetrau aus Chemnitz i. S. den- Studi erenden der Anstalt einen äuJlorst interessanten E xp e ri me ntal - Vortrag über Fonken telegraphie. Dit- 0 s t,:, r f er i i, n daoerfon vom 14. hi i; rin!-Chließlich 2 I. AJlril. In der Zei t vow 1. bis 8. Mai wurde durch Herrn Med. Dr. Rudolf Wicht! die zahuäritliche Unt e rsuchung dl}r Schüli:·r Yorgenomme11. Sr. Gnatlen Mons ignore J o hann N. Dürr II be r g Pr, pn1,stlicl1 t·r Hausprälat , Ehrc11domb1:rr 1 K1)11~ist1.1rinlrat. Dechant nrttl VorstaJtpfarrur in SLt'yr, iuspitit·rto am 5., G. unJ 7. Mai tl eu katbolischeri HeligiousuntC' rri cht in allen Klassen Jcr Anstalt . Am 21. .Mai uutemahmcn sAmtlicho Klassen unt~r Führung der ·Prof<'SSoren Jen Frü hliug sa ns flu g. Die ,.weite Monat, konfcrenz fand am 25 . Mai statt.
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