38. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1908
- 8 - und 180°) 1) ; ein• äbnlicbe, bei 169-160° •cbmelzend• Base wird beim E :rbit.en von Kampfer mit Ammoniumformiat anf 220-280 1 erhalten') . IM der Redni:t.ion gebt der Kampfer unter Aufnahme von Wasserslolf in den Alkohol c„ H11 0, Borneol über ; erfolgt diese in inditrerenten Lösnngsmittel n, so entsteht neben wenig lsobornool auch Kampferpinakon"), während in alkoholischer Lösung wesentlich ein O.miscb von Bornool nnd lsoborneol erhalten wird 1 J. Die Oxydation mit Salpetersäure führt znr ,weibasiscben Kampfersäure C11 H„ O, (Sm. 187°) und weiterhin ,.ur dreibaaiacben KampforonsAnre C. H11 O, (Smp. 189'). Wasaeren tziebende Mittel wirken sehr enerl!'iacb auf Kampfer ein; so entetebt durch PbospborsAnreanbydrid p. Cymol durch konz. Schwefelsäure und Zinkchlorid bilden sieb neben p. Cymol noch andere Produkte. (11 (1) i• Bei Einwirkung von Jod wird Carvacrol (Isopropyl-o-kresol), C. 0 1 • CII, •OH . c, H, . erhalten . Zur Indentifiiierung des Kampfers benützt man das Osim. Diese vou NAgeli') entdeckte Verbindung stellt man am besten nach dem Verfahren von Anwars•) dar, indem man ei ue Lösung von 10 Th• il•n Kampfer in der 10- 20 facbeu Menge 90 prozentigen Alkohols mit •iner Auflösung von 7-10 Teilen Hydroxylamin• cblorbydrat und 12 bis 17 Teileu Natronlauge vorsetzt nnd solange im siedonden Wasserbade digeriert, bis der auf Zusatz von W.aser zunächst ausguscbiedeue Körper sieb i:lar in Natronlango löst. Das durch Wasser ausgefüllte Osim wird ans Al kohol oder Ligroin umkrystalli sicrt ; es schmilzt bei 118- 119°') und ist, wenn aus d-Kampfär bereitet, links drt bend, wAbrenJ das Oxim, des !-Kampfers Rechtsdrehung zeigt'). Ferner können znm Nachweis des Kampfers noch heran gezogen werden, das bei 236-288° schmelzende Semikarbazon des Kampfers und die mit p - Brom- pbenylhydrazin entstehende Verbindung vom Schmelzpunkte 101 °'J. Chemische Konstitution des Kampfers. S• it dem Jahro 1870 befaßten sieb die Chemiker in intensiver Weise mit der Erforschung des inneren !laues des Kampfers. Diese zahlreichen Untersuchungen hatten die Aufstellung von mehr als 80 - vorschiedenon Formel n für den Kampfer zur Folge. Diese Kampferforschung IAllt sieb in zwei Perioden zergliedern : Die eine vor dem Jabro 1893 nnd die andere nach dem .Tabrc 1893. Im Jahre 1898 st,llte nAmlich Bredt') die Konstitution der KampboronsAure C, n„ Oo, dem Oxydations- produkte des Kampfers n,,ben der KampfersAnre, fost. In der älteren Periode herrschte die Teudenz die Beziehungen des Kampfers ei nerseits znm p-Cymol {p•Metbyl isoprepylbenzol): Cfu C. H, < C. H1 nnd dessen Oxyderivatos, Carvacrol: / Clla C, H,~OH '\ C. fü anderseits zu den Terpenen klarzulegen. Das Auftreten von p-Cymol bei der Ein- wirkung von l'hos1,horpentoxyd auf Kampfer uud das Entstoben von Carvacrol bei der Einwirkung v1.111 J od kann ahn ni cht in erster Linie hei der Kon1:1titut ions- 1) Forster, Jonrn. cbem. Soc. 73 089.~\, 386. 2 ) Leuc~art 11. Uat.:b, Ucrl. Der. 20 (18R7), 104 ; Wallach u. Griepenkcrl, LicLig, Ann. 269 (lt1i•i) 1 :i47. '1 B"ckmanu, Ht.•rl. Ber. 27 (18!)4 •, 23~8 ; J.iebigs Annalen 292 (18~1li), 1. ') ßerl. Hvr. 16 (1~88), 4!17 . C. ) 8-: rl, Her. 22 t l hS!l), ti/15. 6 J Bertram 11, Walbaum, Jouru, 1, rakt. Chem. lf. 49 (18!J4), 10 ; Brcdt u. Rosenberg, LieOigs Annal<>n 289 (1806), 6. :~ ~-1~~:~~~:l•,l~l:bW:r.A2~a\~ 1 ~i•~?~1~1~ 84 )' 354 ' 11) lh.• r. dt!uhu:b chem. Ges. 26, SOH (1 8fl3J.
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