37. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1907
37 Skiläufern das Springen. Den besten gestandenen Sprung erzielte bis jetzt Steidl Josef, Schüler der V. Klasse, mit 10 m. Bei dem am 17. Febr. 1907 vom Skiklub „Telemark “ veranstalteten Wettlauf beteiligten sich mit Erlaubnis des Direktors und der Eltern der Schüler 18 Skiläufer der Abteilung und erzielten gute Zeiten. Die Ergebnisse des Wettlaufes der Schüler vom „Schoiber “ am Damberg bis zum Ziele oberhalb des „Sepplhuber “ waren folgende: den ersten Preis, eine Steyrer Stahlrodel, gespendet vom Lehrkörper der k. k. Staatsoborrealschule, errang Franz Tiefenwieser, Schüler der IV. Klasse (Los Nr. 9, Kennzeit: 21 Minuten 24 Sekunden); den zweiten Preis, ein Paar Ski, gespendet vom Skiklub „Telemark “ , gewann Josef Steidl, Schüler der V. Klasse (Los Nr. 2, Renn zeit: 22 Minuten 15 Sekunden); den dritten Preis, „Paulke, Der Skilauf “ und „Hoek-Richardson, Lehrbuch des Skilaufs “ , gespendet vom Direktor Anton Rolleder, erzielte Rudolf Leithner, Schüler der V. Klasse (Los Nr. 1, Rennzeit: 23 Minuten 35 Sekunden); der vierte Preis, ein Band „Aus der Hoamat “ , gespendet von Professor Wenzel Brand, fiel dem Schüler der VII. Klasse Rudolf Nagele zu (Los Nr. 4, Rennzeit : 23 Minuten 43 Sekunden). Um den Schülern die Geschichte und die Theorie des Skilaufens eingehender bekannt zu machen, wurden einige Skilehrbücher in die Schülerbibliothek eingestellt. Von den 58 Skifahrern hatten 18 eigene Skier. Die Anstalt selbst verfügt über 19 Paar Ski verschiedener Systeme, zumeist von Herm Hans Stohl in Steyr hergestellt, der auch heuer wieder der Anstalt 2 Paare Eschen-Laufschienen schenkte. Dem Eisläufen wurde fleißig gehuldigt und wurde die von Herrn Janetschek in der Neuschönau hergestellte Eisbahn sehr oft aufgesucht. Der Eintrittspreis war für Schüler auf 20 h herabgesetzt und der Preis einer Saisonkarte auf 3 K ermäßigt. Das Schlittschuhlaufen betrieben 123 Schüler (gegen 106 im Voijahre) oder 67 die alle mit eigenen Schlittschuhen versehen waren. Ebensoviele Freunde als das Eis- und Skilaufen hatte das Rodelschlitten fahren, zu dessen Übung die Umgebung von Steyr vielfach Gelegenheit gibt. Es betrieben diesen Sport, der den ganzen Körper in Anspruch nimmt, die Lungen zu tiefer Atmung nötigt und den Blutkreislauf erhöht, 112 Schüler oder 61 °/ 0 , von denen 74 im Besitze eigener Rodelschlitten waren. Eine maßvolle Pflege des Radfahrens war den körperlich gut entwickelten Schülern nicht untersagt, wofern die Eltern oder deren Stellvertreter ihre Zustimmung gaben. Das Radfahren betrieben 91 Schüler oder 49 %» von denen 36 eigene Räder besaßen. Einige Schüler benützten das Rad als Verkehrsmittel zur Schule. Professor Dr. Nagel und Supplent Fistravec unternahmen am 1. Juni mit den Schülern der IV. Klasse einen Radfahrausflug nach Bad Hall, wo der Kurpark und die gotische Kirche besichtigt wurden. Eifrige Pflege fanden die Jugend spiele. Diese wurden auf dem Exerzier plätze des k. u. k. Feldjägerbataillons Nr. 10, welcher für die Mittwoch- und Samstag- Nachmittage vom k. n. k. Bataillons-Kommando auch heuer wieder in entgegen kommender Weise zu diesem Zwecke überlassen wurde, und auf dem äußeren Karl Ludwigs - Platz, dessen Benützung die Stadtgemeinde-Vorstellung Steyr bereitwillig gestattete, und bei minder günstiger oder zweifelhafter Witterung in den beiden Schul höfen betrieben. In die Leitung und Überwachung teilten sich die beiden Turnlehrer Alois Lebeda und Johann Pichler. Die geübten Spiele waren: Stafettenlauf, Bärenschlagen, Fuchs aus dem Loch, Schwarzer Mann, Foppen und Fangen, Russen und Japaner, Katz und Maus, Drei Mann hoch, Schwarz und Weiß, Barlaufen ; Faustball, Fußball, SchlagbaU, Schleuder ball, Grenzball; Tauziehen und Hinkkampf. — Der Eifer war ein reger und aus dauernder, die Haltung eine gute.
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