37. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1907

12 von in Bewegung befindlichen oder nur vorübergehend sichtbaren Objekten ankommt, wie z. B. die Messung der Meereswellen und der Wolkenhöhen, das Studium der Geschoßbahn, der Blitz- und Explosionserscheinungen usw. Eine enorme Vereinfachung der Zimmerarbeit liegt in der Leichtigkeit, mit welcher gleiche Bildpunkte als solche unter dem Stereo-Komparator identifiziert werden können. Auch an die photographischen Bilder müssen darum auch bezüglich Deutlichkeit und Schärfe nicht jene hohen Ansprüche gestellt werden, wie dies bisher der Fall war. Von hervorragender Bedeutung dürfte die Stereophotogrammetrie für die Gletscher ­ vermessung, sowie für die Aufnahme der Meeresküste von Bord eines Schiffes werden. Die Anwendung der Stereophotogrammetrie auf astronomische Entfernungs ­ messungen ist nur an die Zeit gebunden, in welcher durch die gegenseitige Verschiebung der Himmelskörper so große Standlinien hervorgerufen werden, daß sich kosmische Stereogramme aus den Einzelbildern zusammenstellen lassen. Hat man aber einmal im Laufe der Jahrzehnte solche Stereoskopbilder des Weltalls hergestellt, dann wird zweifellos die Stereophotogrammetrie berufen sein, eine bedeutende Bolle in der messenden Astronomie zu übernehmen. Literatur. Th. Hartwig, Das Stereoskop and seine Anwendungen. Leipzig 1907. v. Hü bl, Die Stereo-Photogrammetrie. „ Die stereophotogrammetrische Terrainaufnahme. „ Beiträge zur Stereo-Photogrammetrie. (Mitteilungen des k. u. k. Militärgeographischen Institutes Wien, 1908, 1904, 1905.) E. Kohlschütter, Die Forschungsreise S. M. S. „Planet “ . II. Stereophotogrammetrische Aufnahmen. (Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 1906.) W. Laas, Photogrammetrische Messung der Meereswellen. (Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure, 1905.) A. Laussedat, De l ’ emploi du stereoscope en topographie et en astronomie. (Comptes rendus des seances de l ’ Academie des Sciences, 1903.) C. Pulfrich, Über einen Versuch zur praktischen Erprobung der Stereo-Photogrammetrie für die Zwecke der Topographie. „ Über die Verwendung des Stereo - Komparators für die Zwecke der topographischen Punktbestimmung. (Zeitschrift für Instrumentenkunde, 1903, 1904.) „ Ein neuer zerlegbarer Phototheodolit und die stereophotogrammetrische Küsten ­ vermessung vom Schiff aus. (Astronomische Nachrichten; Verhandlungen der deutschen physikalischen Gesellschaft; Physikalische Zeitschrift 1904.) E. Rottock, Meereswellen - Beobachtungen. (Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 1903.) A. Schell, Die stereophotogrammetrische Bestimmung der Lage eines Punktes im Raume, Wien 1904. P. Seliger, Topographische Triangulation durch Stereophotogrammetrie. (Zeitschrift für Vermessungswesen, 1905.) S. Truck, Die stereophotogrammetrische Meßmethode und ihre Anwendung auf Eisen ­ bahnbauvorarbeiten. (Zeitschrift für Vermessungswesen, 1906.)

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