36. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1906

die Witterung zuläßt und die in den SchulhOfen getroffenen Vorkehrungen biezu aus- reichen, im Freien abgehalten wird. Das Baden und Schwimmen wird zur Erholung, StMkung, Abhärtung und Geaunderbaltung fleißig betrieben. Im Freien badeten 160 Schüler oder 86'/ 0 • Die große und schöne Schwimm- und ßadeanst.&lt der Österreichischen Watrenfabriks- geseUschaft. besuchten J 41 Schüler und gewährte die genannte Gesellschaft. 30 mittel- losen Schäleru Freikarten. Die Badeanstalt bei der Griemühle besuchten 59 Schüler und in den Flüssen Enns und Steyr badeten an erlaubten Orten 63 Schüler. t'rci- schwimmor waren 121 Schüler oder 65'/ 0 • Die Badeanstalt der Sparkasse-Direktion in der Badgasse gewährte den Schülern der Anstalt die Begünstigung, ein Wannenbad (mit Handtuch und Seife) um den ermäßib"len Preis von 50 h nehmen zu dürfen. An arme Schüler wurden von der Schülerlade 153 Stück Badekarten unentge!Uich verabfolgt. Auch dem Eis 1aufe n wurde fleißig gehuldigt und wurde die in der Neuschönau von Herrn Janelschek hergestellte Eisbahn sehr oft. aufgesucht. Zu dem regen Leben, das sich dort entfaltete, trugen die Schüler der Anstalt nicht wenig bei. Der Eintritts- preis war für diese auf 20 h herabgesetzt und der Preis einer Saisonkarte auf 8 K ermäßigt. Das Schlittschuhlaufen betrieben 106 Schüler odor 58¼, die sämtlich mit eigenen Schlittschuhen .ersehen waren. Mit großem Eifer wurde auch das Sc h n e es c h u h I an f e n gepflegt. Es konnten mit den Schülern der IV. bis Vll. Klas s• !,euer aber nur 8 Ausfahrten unternommen werden, da die Schneeverhältnisse nicht günstig waren. An den Abhingen des Damborges fanden 7, ~m · SaDberg in Pes~ndorf eine Cbung stat.t, an denen sich durchschnittlich je 17 Schüler beteiligten. Der Leiter dieser Fahrten, Professor Gregor Goldbacher, nahm hiebei öfters Gelegenheit, die Skiläufer über die der Gesundheit zutrilglichste Bekleidung aufzuklären und Verhaltungsmaßregeln hygienischer Art zu erteilen. Die Schüler warden ferner über die Körperhaltung, über die verschiedenen Vorteile beim Skilaufen , sowie über die Vorzüge und Mängel der verschiedenen Bindungsarten aufgeklärt. Im Verlaufe dieser Ausfahrten erlernten 25 Schüler der oberen Klassen das Skifahren und erlangten darin eine durchschnitUich befriedigende Fertigkeit. Im ganzen betrieben 49 Schüler der Anstalt oder 26°/ 0 diesen Sport. Von diesen hatten 12 eigene Schneeschuhe. Die Anstalt selbst verfügt über 15 Paar Schneeschuhe verschiedener Größe mit liieren und neueren llindungsarten. Herr Johann Stob!, der sich mit der Erzeugung von Schneeschuhen befaßt, schonkte der Anet.&lt 2 Paar Laufschienen. Fast noch mehr Freunde als das Eis- und Skilaofon erwarb das R o d e J. schlittenfahren, zn dessen Übung die Umgebung von Steyr ja mannigfaltige Gelegenheit darbietet. Es betrieben diesen Sport, der den ganzen Körper in Anspruch nimmt, den lllotkreislaof erhöht und die Lungen zo tiefer Atmung nötigt, 115 Schüler oder 62°/ 0 , von denen 54 im Besitze eigener Rodelschlitten waren. Eine maßvolle Pflege des R • d fahre n s war den kilrperlich gut entwickelten Schülern nicht untersagt, wofern die Eltern oder deren Stellvertreter ihre Zustimmung hi,zu erteilten. Das Radfahren b,-tiieben 80 Schüler der Anstalt oder 43°/ 0 , von denen 37 im Beeitze eigener Räder waren. Einige Schüler benütiten das Rad als Verkehrsmittel zur Schule. Recht eifrig gopflegl wurden die Jugend s pi e1e. Diese wurden auf dem Exerzierplatze des k. o. k. Feldjägerbataillons Nr. J 0, welcher für die Mittwoch- und Samstag-Nachmittage Yom k. u. k. Bataillons-Kommando auch heuer wieder in entgegcn- kommonder Weise zu dil!sem Zwecke überlassen wurde, und auf dem äußeren Karl Ludwig;platz, dessen Beuützung die Stadtgemeindc-Vorstehong Steyr bereitwillig gestattete, und bei minder günstiger oder zweifdhafter Witterung in den beiden Schul- höfen betriel\('n. In die Leitung und -Coerwachung teilten sieb Professor Emil lleythum und Tornlelnw Alois Leb,,da. Die geübten Spiele waren: Stall'ettenlanf, Bärenschlagen, Fuchs aus dem Loch,

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