30. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1900

5 Molecule H.SO, nothwendig, welche die Bildung von 5 Fe, (80), aus 10 Fes. ermöglichen. Die Gleichung muss demnach lauten: 10 Fes. + 2 KM, +8,80, K,80, 2 M SO, Fe, (0), +8,0. Durch einen ähnlichen Schluss lässt sich die Processgleichung für Oxalsäure bestimmen. Die Oxalsäure wird vollständig zu CO, und H, oxydiert. Nach der Gleichung COO + 0 = 200, + 0 COO braucht 1 Molecul Oxalsäure zu diesem Zwecke 1 Atom O. Da aber 2 Molecule Permanganat 5 Atome O entlassen, so können 5 Molecule Oxalsäure zersetzt werden. Demnach heißt die Gleichung: 5 CH,0 + 2 K MO, + 3,80, K,80, + 2 M SO, + 10 00, + 8 H.O. (Der Schüler entwickle die Oxydationsgleichung für KNO.) Es ist bei den Oxydations-Methoden nicht nothwendig, die Permanganatlösung normal zu machen; es genügt vielmehr, ihre Oxydationsstärke in Bezug auf Eisen zu wissen. Man erfährt dieselbe, indem man Ferrosulfat, das in bekannter Menge in Lösung vorliegt, durch Titrieren mit Permanganat in Ferrisultat überführt. Ein Indicator ist hiebei nicht nothwendig, da ein einziger Tropfen Permanganatlösung, der nicht mehr zur Oxydation verwendet wird, eine schwache Rothfärbung hervorbringt. Um den Titer einer Permanganatlösung zu bestimmen, bedient man sich mit Vortheil des Eisendoppelsalzes, d. i. Eisenvitriol, in dem ein Molecul Krystallwasser durch Ammoniumsulfat vertreten ist. Dieses Salz von der Formel Fes. (N.), SO, + 6 a hält sich lange, ohne zu verwittern oder sich zu oxydieren, und enthält ein Siebentel seines Moleculargewichtes Eisen. Das Moleculargewicht ist 392=7 56. Angenommen, wir lösen 1•12 g dieses Salzes und brauchen nach dem Versetzen mit Schwefelsäure 50 cm Permanganatlösung zur Oxydation des Ferrosulfats zu Ferri¬ sulfat, so stellt sich die Rechnung folgendermaßen: In 112 g Eisendoppelsalz sind 112 = 16 Fe, demnach entsprechen 50 cm Permanganatlösung 16ge oder cm Permanganat vermag 0•0032 g Fe, das sich in der Oxydulform befindet, in die Oxydform überzuführen. Wollen wir nunmehr den Gehalt irgend einer Eisenlösung an Fe bestimmen, so muss, wie bekannt, das Eisen in Oxydulform vorliegen. Ist dies nicht der Fall, so reducieren wir durch Hinzufügen von eisenfreiem Zink und Schwefelsäure, wobei der nascierende Wasserstoff die Reduction von Fe, O, zu Fe bewirkt. Die Reduction ist beendet, wenn ein Tropfen der Eisenlösung mit einem Tropfen einer Lösung von gelbem Blutlaugensalz keine Blaufärbung hervorruft. Ist noch ungelöstes Zink vor¬ handen, so muss man von demselben filtrieren, da Permanganat auch auf den sich weiter entwickelnden Wasserstoff oxydierend wirkt und somit beträchtliche Fehler entstehen würden. Aufgabe: Es sei der Gehalt eines rohen Eisenvitriols an Fest, + 7 a zu bestimmen. Man löst z. B. 10g des Präparates in Wasser, filtriert nöthigenfalls und bringt auf das Volum 1 1. Zur Titration verwendet man 100 cm, welche nach dem Ansäuern mit Schwefelsäure 45 cm. Permanganat zur Oxydation erfordern. Berechnung: 1 cm Permanganat entspr. 00032 g Fe 45 0•144 „ „ 1 Atom Fe gibt 1 Molecul Fe, + 7ag, daher Fe: (Fes. + 7 a) = 56: 278 und 56: 278 = 0•144: 2= 0•715 Fe, + 74

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