Gelangt ein in Wasser schwer oder nicht lösliches Oxyd zur Untersuchung, so löst man eine gewogene Menge desselben in einer gemessenen, jedoch überschüssigen Menge Normalsäure, deren Auswahl sich nach der Löslichkeit des Oxydes richtet. fügt einen Indicator hinzu und nimmt den Überschuss der Normalsäure mit Normal¬ lange weg. Man nennt dies „Zurücktitrieren.“ Beispiel: 28 g gebrannter Kalk, dessen Gehalt an Ca bestimmt werden soll, werden in 100 cmal gelöst, zum Zurücktitrieren werden 134 cm Normal¬ lange gebraucht. 28 g der Probe enthalten demnach so viel Cao wie 866 cm, d. i. 100 — 13•4, Normalsäure zu binden vermögen. Das Normalgewicht des Cao ist 40 28, d h. 289 Ca benöthigen 365 g HC oder 11 HC, 28 Ca daher 100 cm Cl. Da wir aber nur 866 cm brauchten, so ist der Gehalt der Probe an Ca 28 X 866 a. Der Procentgehalt 100 886. 100 Wir gelangen hier zur Vereinfachung, dass bei Anwendung des hundertfachen Normal¬ gewichtes in my die Anzahl der verbrauchten om Normalsäure gleich den Procentgehalt anzeigt. 3. Bestimmung von Carbonaten. Die Carbonate werden durch überschüssige Normalsäure, deren Volum gemessen wird, zersetzt (Vorsicht, um Substanzverlust durch Spritzen zu vermeiden!), mit einem Wendet man zweckmäßigen Indicator versehen und mit Normalalkali zurücktitriert als Indicator Lackmustinktur an, so muss die CO, durch Kochen vollständig aus¬ getrieben werden, da dieselbe auf Lackmus einwirkt und bei Außerachtlassung dieser Maßregel bedeutende Fehler entstehen. Beispiel: Der Gehalt einer theilweise verwitterten Krystallsoda an Natrium¬ carbonat soll bestimmt werden. Das Normalgewicht von Na, CO, ist = 53. Wir wägen 53 g der Soda ab, welche 100 cm Normalsäure zur Zersetzung erfordern. würden, läge reines Natrium carbonat vor. Wegen der großen Menge des mit den Na, CO, verbundenen Wassers sind aber noch 58 cm Normallange zum Zurücktitrieren nothwendig. 53 g der Sodaprobe benöthigen demnach 100 - 58 = 42 cm Normal¬ säure zur vollständigen Zersetzung, die Soda enthält demnach 42 % Na, CO. II. Oxydations-Methoden. Von Oxydations-Methoden ist die mit Kaliumpermanganat die gebräuchlichste Dieses Salz wirkt auf oxydierbare Substanzen wie Ferrosalze, Oxalsäure, Kalium nitri sehr leicht oxydierend, besonders wenn freie Mineralsäuren zugegen sind, welche das K und das Mn binden. Am besten eignet sich hiezu Schwefelsäure. Concentrierte H.SO, entwickelt schon in der Kälte ozonisierten Sauerstoff, während verdünnt Säure in der Wärme nach folgender Gleichung einwirkt: 2 KMO, + 3 H.80, K, SO, + 2 M SO, + 3 H,0 + 0. Der Process geht schon bei gewöhnlicher Temperatur vor sich, wenn Körper zugegen sind, welche den entstehenden O sofort aufnehmen. Ist nun die Gleichung für den Process zu entwickeln, welcher bei Einwirkung von Permanganat auf Ferrosulfat vor sich geht, so schließen wir: Fest, soll verwandelt werden in Fe, (80), oder aus Feo.SO, entsteht Fe,0.380, 2 Molecule Fe bedürfen 1 Atom O; da aber 5 Atome disponibel sind, so können 10 Molecule Fe, somit auch 10 Molecule Fest, oxydiert werden. Dazu sin¬ aber außer den 3 Moleculen I,SO,, die eben die 5 Atome O entwickeln, auch noch
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