62 Förderung der körperlichen Ausbildung der Schüler. 1. Schlittschuhlaufen. Die in der Schwimmschule und in der Neuschönau hergestellten Eisbahnen wurden von der Realschuljugend an den Schleiftagen des verflossenen Winters sehr eifrig benützt. Der Eintrittspreis war für Realschüler auf 20 h herabgesetzt, der Preis der Saison-Abonnementskarten auf 3 K ermäßigt. 2. Schneeschuhlaufen. Der heurige Winter mit seinem Schneereichthum war der Übung des Schneeschuhlaufes recht günstig. Von der Schule aus wurden 10 Laufübungen unternommen, u. zw. 3 im December 1899, 3 im Jänner, 1 im Februar und 3 im März d. J.; 8 davon fanden auf den Hängen des Damberg 2 auf den Hügeln von Pesendorf statt. Es nahmen daran 2 Mitglieder des Lehrkörpers (Watzger und Goldbacher) und abwechselnd 19 verschiedene Schüler der 4 oberen Classen theil. Die mittlere Dauer der Ausflüge betrug 4 Stunden. Außer¬ dem haben einzelne Schüler, denen eigene Schneeschuhe zur Verfügung standen, wiederholt für sich das Schneeschuhlaufen geübt. 3. Radfahren. Mit Erlaubnis ihrer Eltern oder deren Stellvertreter betrieben 17 Schüler das Radfahren, u. zw. zwei der 2., drei der 3., vier der 4., zwei der 5., vier der 6. und zwei der 7. Classe. 4. Warme Bäder. Die Badeanstalt in der Badgasse gewährte den Schülern der Anstalt die Begünstigung, ein Wannenbad (mit Handtuch und Seife) um den ermäßigten Preis von 50 h nehmen zu dürfen. Armen Schülern werden von der Schülerlade Badekarten unentgeltlich verabfolgt. 5. Schwimmbäder. Die löbliche österr. Waffenfabriks-Gesell¬ schaft gewährte 50 mittellosen Realschülern Freikarten für die Sommersaison 1900 zur Benützung ihrer Schwimm- und Badeanstalt. Die Freikarten wurden sehr fleißig benützt. Auch viele andere Schüler besuchten diese Anstalt oder die Bäder in der Umgebung Steyrs. 6. Ausflüge, a) Botanische Excursionen des Prof. Herget: Am 9. Mai mit der II. Classe durch das Ramingthal nach Klein-Raming und auf dem Neustifterweg zurück. — Am 26. Mai mit der V. Classe über die Lauberleiten durch das Gleinker- und Dietacherholz nach Maria-Winkling und an der Enns zurück. Am 13. Juni mit der II. Classe nach Pesendorf, durch die „Hölle“ über Garsten zurück. b) Der übliche Maiausflug wurde am 3. Mai von allen Classen unternommen. Von den Schülern der ersten Classe waren 40 um 1 Uhr erschienen, um mit Prof. König über den Damberg nach Sand zu gehen. Da aber inzwischen ungünstiges Wetter eingetreten war, wurde vorgezogen, auf der Eisenstraße zu gehen. Nach ungefähr einstündigem Marsche hatte der Regen ganz nachgelassen, und bei der Ankunft in Sand schien wieder die Sonne und ermöglichte den Aufenthalt im Freien. Die Schüler belustigten sich dann mit mehreren Spielen. Um 6 Uhr brachen sie wieder auf und kamen in 1 ½ Stunden nach Steyr zurück. — Die zweite Classe (26 Schüler) fuhr morgens mit Prof. Rieger bis zur Station Trattenbach, wanderte von da bis zu Klausrieglers Gasthaus und erreichte nach zweistündigem Aufstiege die dritte Spitze des Schoberstein. Nach dem Mittagessen wurde in einer Werkstätte die Messererzeugung beobachtet, sodann die Wanderung
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