34 Bromwasser fällt aus einer Salicylsäurelösung Dibromsalicylsäure CH, Br. (O. COOH. Salicylsäure gibt beim Erhitzen mit Resorcin und conc. H, SO, eine dunkel¬ grüne Mischung, die nach dem Verdünnen mit Wasser und Übersättigen mit Ammoniak grün fluoresciert. Beim Erwärmen von Salicylsäure oder eines Salicylates mit Methylalkohol und conc. HI,SO, entsteht der Salicylsäure-Methylester (Gaultherial) von angenehmem, charakteristischem Geruch. (Gleichung) ) Gallussäure, Trioxybenzoesäure, CH (H). COOH (1, 3, 4, 5). Die Gallussäure bildet seidenglänzende Krystallnadeln, die geruchlos sind, sauer und zusammenziehend schmecken. Conc. H280, löst die Gallussäure bei gewöhnlicher Temperatur oder schwachem Erwärmen ohne Veränderung auf. Beim Erhitzen dagegen wird die Lösung erst hellweinroth, dann dunkelroth, bei Luftzutritt aber braunlichgelb infolge Aufnahme von Wasser. Dieselbe Farbenänderung tritt ein, wenn man die abgekühlte dunkel¬ rothe Lösung in Wasser gießt. Es bildet sich dabei eine gelbliche Lösung, und gleichzeitig tritt ein rostbrauner bis braunrother Niederschlag von Rufigallussäure (Rothgallussäure) auf. Wird die Rufigallussäure filtriert und ausgewaschen, so wird dieselbe durch starke Laugen blau gefärbt. Die Blaufärbung hält aber nur eine kurze Zeit an und macht bald einer violetten, schließlich mattrothen Platz. In starker Schwefelsäure löst sich die Rufigallussäure mit rother Farbe auf. Verdünnte Mineralsäuren geben in Lösungen der Gallussäure keine Niederschläge. Kalkwasser, im großen Überschuss einer Lösung von Gallussäure zugesetzt, bewirkt eine blaue Färbung oder Fällung, welche später schwarz wird. Gallussäure wird aus ihren Lösungen durch eine Leimlösung nicht gefällt. 1) Tannin, Gerbstoff, Digallussäure CHOCH (H. COO. CHOH. COH. Das Tannin ist ein amorphes Pulver von hellgelbbrauner Farbe, das in Wasser leicht löslich ist und zusammenziehend schmeckt. Beim Erhitzen in trockenem Zustande findet Zersetzung statt; neben anderen Körpern entsteht Pyrogallol, das sich an dem oberen Theil des erhitzten, schräg gehaltenen Rohres in Form öliger Tropfen absetzt, die später zu einer weißen oder gelblichen Krystallmasse erstarren. Verdünnte Mineralsäuren fällen das Tannin aus seinen wässerigen Lösungen. Lange, einer Tanninlösung im Überschuss zugesetzt, bringt erst eine röthlichgelbe Farbe hervor, welche aber bald verschwindet, da das Gemisch eine Reihe von recht schönen Farben (rothbraun, roth, braungelb, gelb) durchläuft. Diese Farben wechseln umso rascher, je mehr man das Gemisch mit der im Rohr enthaltenen Luft durch¬ schüttelt. Durch vereinigte Einwirkung von Alkali und Luft erfolgt also eine weitgehende Oxydation. Kalkwasser erzeugt einen weißen Niederschlag von gerbsaurem Kalk. In größeren Mengen zugesetzt, gibt aber Kalkwasser einen graublauen oder grünlichblauen Niederschlag, der bald nachdunkelt. Eisenchlorid gibt mit Tanninlösungen einen tintenschwarzen Niederschlag; ist die Tanninlösung stark verdünnt, so erfolgt eine intensive Färbung. Dagegen erzeugt Eisenchlorid in den Lösungen von Alkalitannaten (herzustellen aus Tannin und Alkali) eine dunkelrothe Färbung, und erst bei Überschuss von Eisenchlorid geht dieselbe in blauschwarz über.
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