23 nicht bestimmt werden. Sehr charakteristisch für die Tartrate ist nun das Verhalten des Niederschlages von Calciumtartrat gegen Laugen. Der gut ausgewaschene Niederschlag wird mit mäßig concentrierter Lauge behandelt, wobei er sich in der Kälte zu einer vollkommen klaren Flüssigkeit löst. Erwärmt man diese Lösung, so erfolgt wieder Ausscheidung des Niederschlages, und die Mischung wird dick, kleisterartig; beim Abkühlen tritt aber wieder Auflösung ein. (Es ist klar, dass auch durch Neutralisation des Alkalis der Niederschlag wieder zum Vorschein gebracht werden kann.) Auch Kalkwasser gibt mit Weinsäure und ihren Salzen einen weißen Niederschlag Neutrale Tartrate geben mit Agno, einen weißen, in Ammoniak und Salpeter¬ säure leicht löslichen Niederschlag, der beim Kochen infolge Reduction grau wird. Die Lösung der Silbertartratfallung in Ammoniak gibt beim Erhitzen einen Silberspiegel. Freie Weinsäure wird durch eine Lösung von K, Cr., oxydiert. Übergießt man in einem Probierrohr eine geringe Menge gepulverter Weinsäure mit einigen om einer Kaliumbichromatlösung, so entweicht sehr bald CO., und die Flüssigkeit färbt sich durch Bildung des Chromisalzes violett. Weinsäure verhindert die Überführung von Oxydulsalzen in Oxydsalze. Versetzt man die Lösung von Weinsäure oder eines Alkalitartrates mit einigen Tropfen H,0, und Fest, und setzt reichlich Lauge zu, so färbt sich die Flüssigkeit violett. Wendet man Coo, statt Fe SO, an, so erhält man eine grüne Lösung, die beim Erwärmen violett, beim Erkalten hellroth wird. CH. COH ) Citronensäure COH. COH CH. COH. Die Citronensäure ist in Wasser und Alkohol leicht löslich. Sowohl die normalen als auch die sauren Alkalicitrate werden von Wasser leicht aufgenommen. Beim Erhitzen schmilzt die Citronensäure zuerst, um sodann zu verkohlen und stechend saure Dämpfe zu entwickeln. Citronensäure und trockene Citrate können mit starker H,80, lange erhitzt werden, ohne dass das Gemisch, welches lebhaft Gas entwickelt, merklich gefärbt wird. Carl, erzeugt in freier Citronensäure keinen Niederschlag, da das Calciumcitrat sich sofort wieder in der entstehenden Hol löst. Dagegen erzeugt Calciumacetat eine weiße Fällung. Neutrale Alkalicitrate geben erst bei langem Stehen oder Kochen einen weißen Niederschlag, der in Laugen unlöslich ist; dagegen geben alkalische Lösungen sofort einen in Laugen unlöslichen Niederschlag, der sich aber in Essigsäure oder in Salmiaklösung beim Kochen löst. Kalkwasser, zu freier Säure reichlich zugesetzt, gibt keinen Niederschlag; wenn aber das Gemisch, das stark alkalisch sein muss, erwärmt wird, so bildet sich ein weißer Niederschlag, der sich beim Abkühlen wieder löst und ebenfalls in Essigsäure und Salmiaklösung löslich ist. Silbernitrat gibt mit Citraten einen weißen Niederschlag, der beim Kochen unverändert bleibt. Auf Zusatz von Ammoniak tritt aber beim Erwärmen starke Reduction ein. (Der Niederschlag von Silbercitrat ist in HNO löslich. Wird demnach freie Säure diese Reaction zeigen?) Eine Lösung von Kaliumbichromat oxydiert die Citronensäure nicht. Unlösliche Citrate werden in der bei der Oxalsäure angegebenen Weise aufgeschlossen.
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